Kohleausstieg hielt nur 8 Tage

Aufgrund des Kohleausstiegs erfolgte zum 1. Januar 2021 für 11 Kohlekraftwerke, mit einer Gesamtleistung von 4,7 GW, die Abschaltung vom Netz. Deren Betreiber erhielten für das vorzeitige Aus bereits eine Vergütung für die geplante Restlaufzeit. Der Kohleausstieg hielt nur 8 Tage, dann mussten mehrere Kraftwerke, wegen der länger andauernden Dunkelflaute, wieder ans Netz.

Kohleausstieg hielt nur 8 Tage

Das betroffene Großkraftwerk Heyden musste bis Ende Februar bereits sechsmal wieder angefahren werden, um die Stromversorgung sicherstellen zu können. Die Bundesnetzagentur bestätig nun, dass sie die bereits abgeschalteten Kraftwerke Heyden, Datteln, Walsum 9 und das Kraftwerk Westfalen wieder als systemrelevant einstuft und diese als Reservekraftwerke in Bereitschaft bleiben müssen. Die Eigentümer werden deshalb kurzfristig zum Weiterbetrieb verpflichtet.

Kohleausstieg hielt nur 8 Tage. Nach der Abschaltung mussten Kohlekraftwerke wieder ans Netz um einen Blackout zu verhindern

Vermehrt Einbrüche in der Netzfrequenz – durch Abschaltung der Großkraftwerke fehlt Rotationsenergie zur Überbrückung

Die Großkraftwerke sollen in erster Linie ihre Rotationsenergie zur Verfügung stellen, d.h. die Anlagen laufen mit voller Drehzahl, speisen aber keinen Strom ins Netz ein. Die Rotationsenergie ist dringend erforderlich um, beim Einbruch der Netzfrequenz, die Zeit zu überbrücken, welche die Mittel- und Spitzenlastkraftwerke benötigen um den fehlenden Strom, durch entsprechende Lastanpassung, an das Netz abgeben zu können. Kleinere Anlagen haben schlicht zu wenig Schwungmasse um diesen Ausgleich leisten zu können. Wie man ein Stromnetz stabilisiert haben wir im Artikel „Wie wird das Stromnetz stabilisiert?“ genauer beschrieben. Die Zahl dieser kritischen Frequenzeinbrüche ist dieses Jahr bereits sehr stark angestiegen.


Kosten tragen die Verbraucher

Die Bundesnetzagentur stellt klar „Die Kosten für die Vorhaltung in der Netzreserve, sowie für die Umrüstung zum rotierenden Phasenschieber, tragen die Netzkunden, da diese Maßnahmen den sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb dienen.“ Damit ist klar, auch diese Kosten müssen über den Strompreis finanziert werden.

Die geplante Betriebsbereitschaft, um als rotierender Phasenschieber lediglich die Schwungmasse in kritischen Situationen zur Verfügung stellen zu können, ist allerdings für die Betreiber wirtschaftlich eine Katastrophe. Denn diese haben die Kosten für den Betrieb und den Unterhalt der Anlagen und praktisch keine Einnahmen, da für die Überbrückung bei Netzfrequenzeinbrüchen nur eine Stromeinspeisung im Bereich von einigen Sekunden beziehungsweise wenigen Minuten erfolgt. Also muss man diese Anlagen dann auch noch subventionieren. Das ist paradox, denn diese Kraftwerke haben bisher den billigsten Strom erzeugt und kamen ohne Subventionen aus. Auch deshalb haben wir auch den teuersten Strom der Welt.

Regierung hat Abschaltung überhastet durchgesetzt

Die Bundesregierung hat sich von Fridays-for-Future-Protesten und anderen NGO´s politisch treiben und sich zu einem überhasteten Kohleausstieg hinreißen lassen. In der Kohlekommission, die den Ausstieg beschlossen hat, saßen damals weder Experten der Netzbetreiber, noch Vertreter der Energieversorger.

Im Jahr 2022 gehen die letzten Atomkraftwerke, sowie weitere Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1,5 GW, vom Netz. Diese Kraftwerke wären in der Lage ca. 3% des gesamten Strombedarfs zu erzeugen. Weiterhin werden bis 2022 ca. 6000 Windkraftanlagen mit einer Installationsleistung von 16 GW, aufgrund der auslaufenden EEG-Subventionierung, zurück gebaut. Diese haben im Jahr 2020 ca. 7% des gesamten Strombedarfs erzeugt. Der geplante Neubau von Ökostromanlagen kann diese Leistung nicht annähernd ausgleichen. Wenn dann der Strombedarf, nach dem Corona-Lockdown, wieder auf das Niveau von 2019 ansteigt, wird es insbesondere im kommenden Winter spannend. Denn es fehlen dann auf der Erzeugerseite zwischen 10% und 15% an Kapazität.
So manch einer wird dann zur Kenntnis nehmen müssen, dass physikalische Gesetze auch dann gelten, wenn man sie nicht versteht.

Ein Blackout ist nur noch eine Frage der Zeit, bereiten Sie sich rechtzeitig darauf vor.

Dinge die jeder im Notfall im Haus haben sollte

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Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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