Die Koblenzer Traditionsbrauerei, früher bekannt als die Königsbacher Brauerei, hat Insolvenz angemeldet. Die Geschäftsführung informierte die Mitarbeiter darüber (SWR: 22.11.23).
Koblenzer Brauerei meldet Insolvenz: Mitarbeiter in Unsicherheit
Ein Vertreter der Kanzlei Lieser teilte mit, dass die Geschäftsführung beim Amtsgericht einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt hat. Das Amtsgericht ernannte die Kanzlei vorläufig zur Insolvenzverwalterin der Brauerei. Die Koblenzer Brauerei beschäftigt laut Geschäftsführung 42 Personen. Ihr Ziel ist es, die Traditionsbrauerei in Koblenz-Stolzenfels zu erhalten. Es gab bereits eine Betriebsversammlung, bei der den Beschäftigten mitgeteilt wurde, dass ihre Gehälter für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert sind.
Die Mitarbeiter haben in den letzten zwei Jahren auf Weihnachtsgeld und tariflich vereinbarte Lohnerhöhungen verzichtet. Dieser Verzicht hat jedoch nicht ausgereicht, um die Situation zu verbessern.
Die Mitarbeiter hatten viele Fragen an die Gewerkschaftsvertreter, insbesondere zu ausstehenden Löhnen und Überstunden. Die Insolvenz kam überraschend für alle Beschäftigten, und sie warten auf weitere Informationen bei der Mitarbeiterversammlung, die so schnell wie möglich nachgeholt werden soll.
Koblenzer Brauerei in der Krise: Steigende Rohstoff- und Energiekosten setzen ihr zu
Die Koblenzer Brauerei gibt an, dass der Biermarkt in Deutschland insgesamt in einer strukturellen Rezession steckt. Der Brauerei haben die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie stark zugesetzt. Die Koblenzer Brauerei wurde besonders von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und den steigenden Energiekosten getroffen, was zu dramatischen Kostensteigerungen bei Getreide, Kronkorken und Etiketten führte. Dies führte dazu, dass die Brauerei den Geschäftsbetrieb nicht mehr kostendeckend aufrechterhalten konnte.
Aufgrund des Ukraine-Krieges, verschlechterter Marktbedingungen und dramatischer Kostensteigerungen ist es der Koblenzer Brauerei GmbH leider nicht mehr möglich, den Geschäftsbetrieb kostendeckend fortzusetzen.
Aufgrund der schwierigen Situation hatte sich die Koblenzer Brauerei mit einem deutschlandweit tätigen Unternehmen zusammengeschlossen, um auf dem Brauereigelände Wohnungen zu bauen und die Brauerei weiterzuführen. Trotz erheblicher Investitionen der Gesellschafter reichte dies nicht aus, um die finanziellen Belastungen auszugleichen, wie in der Pressemitteilung erwähnt.
Die Königsbacher Brauerei wurde 2012 von Privatinvestoren von Karlsberg übernommen und in Koblenzer Brauerei umbenannt. Trotz des Namenswechsels war es ein Neuanfang für das Unternehmen, das bereits seit 1689 Bier in Koblenz produziert.
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