Bierkästen und Bierflaschen vor dem Aus – Brauer protestieren gegen absurde EU-Pläne

Die deutschen Bierkästen, die schon seit vielen Jahren umweltfreundlich, praktisch und sehr einfach sind, könnte bald nicht mehr existieren. Die EU plant eine neue Verordnung für alle 27 Mitgliedsstaaten, um das Pfandsystem zu revolutionieren. Nach dem Schock über die steigenden Bierpreise folgt nun ein weiterer Rückschlag für die Brauereien (ruhr24: 12.06.23).


Kontroverse Pfandrevolution bedroht Deutschlands Brauereien und Mehrwegsystem

Das Ziel dieser Maßnahme ist es, das Mehrwegsystem zu stärken und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, was grundsätzlich lobenswert ist. Allerdings hätte dieses ehrgeizige Vorhaben erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Getränkewirtschaft und somit auch auf die Bierbrauer in Deutschland.

Bierkästen vor dem Aus - Brauer protestieren gegen absurdes Pfandsystem.  EU-Plan könnte  zur vollständigen Vernichtung führen.
Bierkästen vor dem Aus – Brauer protestieren gegen absurdes Pfandsystem. EU-Plan könnte zur vollständigen Vernichtung führen.

Der Deutsche Brauer-Bund kritisiert in einer Pressemitteilung, dass der Entwurf der „Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR)“ den Umweltschutz auf absurde Weise umgehen würde. Obwohl das erklärte Ziel die Stärkung von Mehrwegsystemen ist, werden durch die geplanten Regelungen bereits etablierte, erfolgreiche und seit vielen Jahren funktionierende Mehrwegsysteme in ihrer Existenz bedroht.

Die Revolution im Pfandsystem könnte schwerwiegende Auswirkungen auf Deutschlands Brauereien haben. Sowohl Bierflaschen als auch Bierkästen in ihrer aktuellen Form wären gefährdet. Laut dem Deutschen Brauer-Bund befinden sich derzeit etwa vier Milliarden Mehrwegpfandflaschen im Umlauf, hauptsächlich von handwerklichen und mittelständischen Brauereien. Das entspricht einem Anteil von ungefähr 80 Prozent.

Drohendes Verbot für Bierflaschen und Bierkästen – Brauer alarmiert

Die geplante EU-Verordnung sieht eine dauerhafte Kennzeichnung von Mehrwegverpackungen vor, während das deutsche Mehrwegsystem traditionell abwaschbare Etiketten verwendet. Dies würde zur vollständigen Vernichtung der bestehenden Mehrwegflaschen- und Kastenpools führen, was die Bierbrauer erschüttert.

Die Bierbrauer sind besorgt darüber, dass sie weder Bierflaschen noch Bierkästen in ihrer aktuellen Form weiterverwenden dürfen, obwohl sie noch für viele Jahre verwendbar wären. Der Deutsche Brauer-Bund kritisiert diese fragwürdigen Vorschriften, da sie massive Investitionen in Deutschlands Kreislaufwirtschaft erfordern, aber keinen ökologischen Mehrwert bieten.


Bierkästen vor dem Aus – Brauer protestieren gegen absurdes Pfandsystem

Im Gespräch mit der Bild-Zeitung fordert Holger Eichele, Geschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, dass dieser Unsinn verhindert werden muss (Bild: 30.05.23) . Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands des Deutschen Getränkefachgroßhandels, warnt ebenfalls vor den Plänen und bezeichnet sie als ökologischen und ökonomischen Wahnsinn.

Er kritisiert außerdem, dass der EU-Plan vorsieht, dass die Transportverpackung eines Produkts nicht mehr als 40 Prozent größer sein darf als das Produkt selbst. Im Fall von Bier würde das bedeuten, dass der traditionelle deutsche Bierkasten vor dem Aus stünde und geschreddert und vernichtet werden müsste.

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