Katar droht mit Stopp von Gaslieferungen an die EU

Katar kündigt an, die Gaslieferungen an die Europäische Union einzustellen, falls neue EU-Vorgaben strikt umgesetzt werden. Diese Richtlinie zielt darauf ab, Zwangsarbeit in Lieferketten zu verhindern und die Umwelt zu schützen. Saad Kaabi, der Energieminister Katars, äußerte diese Haltung in einem Interview (seznamzpravy: 22.12.24)


Strenge EU-Richtlinien unter Beschuss

Die im Mai verabschiedete EU-Richtlinie verpflichtet große Unternehmen, sicherzustellen, dass ihre Lieferketten keine Zwangsarbeit nutzen und umweltfreundlich handeln. Verstöße können zu Geldstrafen führen, die bis zu fünf Prozent des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens betragen. Kaabi betonte: „Wenn ich fünf Prozent meiner Einnahmen verliere, weil ich mit Europa Handel treibe, dann handle ich nicht mehr mit Europa. Das ist kein Bluff.“ Diese Aussage zeigt die Entschlossenheit Katars, wirtschaftliche Nachteile für das Land zu vermeiden.

Katar droht, Gaslieferungen an die EU zu stoppen, falls neue EU-Richtlinien zu Lieferketten Auswirkungen auf das Emirat haben sollten
Katar droht, Gaslieferungen an die EU zu stoppen, falls neue EU-Richtlinien zu Lieferketten Auswirkungen auf das Emirat haben sollten
Bild: Emir von Katar Ahmad Thamer Al Kuwari, CC0, via Wikimedia Commons

Kaabi kritisierte zudem, dass die Richtlinie für Länder wie Katar unverhältnismäßige Folgen habe. Unternehmen in der EU müssten eine umfassende Überprüfung ihrer Lieferketten durchführen, was für viele Handelspartner zusätzliche bürokratische Hürden schaffe. Dies könnte auch langfristig das Vertrauen in die Handelsbeziehungen beeinträchtigen.

Milliardenverluste für Katar und QatarEnergy

Laut Kaabi würde ein solcher Umsatzverlust nicht nur QatarEnergy, sondern den gesamten Staat Katar treffen. QatarEnergy, der weltweit zweitgrößte Exporteur von Flüssigerdgas (LNG), spielt eine Schlüsselrolle in der katarischen Wirtschaft. „Diese Einnahmen gehören dem Volk, und solche Verluste sind nicht hinnehmbar“, erklärte der Minister. Gleichzeitig forderte er die EU auf, die Richtlinie zu überdenken, da sie schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben könnte.

Die Maßnahmen der EU könnten Katar dazu zwingen, sich stärker auf alternative Märkte zu konzentrieren. Vor allem Asien rückt in den Fokus, während die Konkurrenz aus den USA im LNG-Markt zunimmt. Auch Afrika wird zunehmend als potenzieller Abnehmer für katarisches Gas angesehen. Die Diversifizierung der Märkte sei daher ein zentraler Punkt in den strategischen Planungen des Landes.


Ausbau der LNG-Kapazitäten geplant

Katar plant, seine jährliche LNG-Produktion bis 2027 nahezu zu verdoppeln. Aktuell beläuft sich die Kapazität auf 77 Millionen Tonnen pro Jahr, doch in den kommenden Jahren sollen es 142 Millionen Tonnen sein. Dies verdeutlicht, dass das Land langfristig eine stärkere globale Marktposition anstrebt, auch wenn die Handelsbeziehungen zur EU unter Druck geraten könnten.

Zusätzlich investiert Katar in neue Technologien zur Effizienzsteigerung und in umweltfreundlichere Verfahren der Gasverarbeitung. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, sondern auch den internationalen Anforderungen an Nachhaltigkeit entsprechen. Katar zeigt damit, dass es trotz der Herausforderungen durch die EU-Richtlinie weiterhin eine führende Rolle im globalen LNG-Markt spielen möchte.

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