Habeck will Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle deklarieren

Die Beendigung der Nutzung von CO₂-armen Atomkraftwerken stellt für die Ampel-Koalition im Bereich Klimaschutz eine große Herausforderung dar. Da alternative Stromquellen fehlen, sind Kohle- und Gaskraftwerke vermehrt gefragt. Um die CO₂-Bilanz zu verbessern, greift Klimaminister Habeck nun zu zweifelhaften Maßnahmen und stuft Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle ein (Focus: 21.04.23).


Abschaltung von Atomkraftwerken führt zu Lücke in der Stromversorgung und stellt Klimaschutzziele infrage

Die drei verbliebenen Atomkraftwerke haben im letzten Jahr sechs Prozent des deutschen Stromverbrauchs gedeckt. Jetzt sind sie abgeschaltet und Kohle- und Gaskraftwerke müssen diese Lücke füllen, da Genehmigungen für Windkraft- und Solaranlagen ausstehen.

Dies wirkt sich negativ auf die bereits schwache Klimabilanz Deutschlands aus. Zudem hat Deutschland das Ziel, bis 2038 aus der Kohleverbrennung auszusteigen. Doch wo soll der benötigte Ökostrom für die steigende Zahl an Elektroautos und Wärmepumpen herkommen? Woher soll das Biogas für die Energieversorgung kommen?

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte kürzlich, dass es erforderlich wäre, in Deutschland täglich im Durchschnitt bis zu fünf Windräder sowie Solaranlagen auf einer Fläche von über 40 Fußballfeldern zu installieren, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Er bezeichnete dies als einen gewaltigen Kraftakt.

Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle? Kritik an Habecks statistischem Trick zur Reduzierung der CO₂-Bilanz
Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle? Kritik an Habecks statistischem Trick zur Reduzierung der CO₂-Bilanz
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Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle? Kritik an Habecks statistischem Trick zur Reduzierung der CO₂-Bilanz

Klimaminister Robert Habeck scheint einen Weg gefunden zu haben, um die Last des Klimaschutzes etwas zu erleichtern. Allerdings handelt es sich dabei um einen statistischen Trick, der die Energie-Statistik gewissermaßen „verschönert“. Obwohl diese Methode nicht besonders grün oder nachhaltig ist, scheint sie dazu beizutragen, etwas Kraft einzusparen.

Klimaminister Robert Habeck hat einen kontroversen Vorschlag gemacht, um Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle zu betrachten. In einem aktuellen Entwurf zum Heizungsgesetz („Gebäudeenergiegesetz“) wird die „unvermeidbare Abwärme“ aus Müllverbrennungsanlagen als 100 Prozent erneuerbar eingestuft.

Dieser Vorschlag stößt jedoch auf Kritik, da er im Widerspruch zur deutschen und europäischen Recycling-Strategie steht, die darauf abzielt, Abfälle möglichst wiederzuverwerten, da sie wertvolle Rohstoffe darstellen. Verbrennung von recycelbaren Abfällen führt zu einem erheblichen Energieverlust im Vergleich zur Energiegewinnung aus Recycling. Die EU-Mitgliedsstaaten streben daher danach, Papier, Pappe, Glas, Kunststoffe, Elektro-Schrott und Bio-Abfälle möglichst zu recyceln.


Kontroverser Vorschlag des Klimaschutzministeriums – Müllverbrennung als „100 Prozent erneuerbar“ deklariert

Es ist bedauerlich, dass Haushalte und Gewerbe noch immer zu wenig Mülltrennung betreiben und zu viele wertvolle Rohstoffe in die Restmülltonne geworfen werden. Laut Umweltbundesamt befinden sich in der schwarzen Restmülltonne immer noch zwei Drittel an wiederverwertbaren Ressourcen, die eigentlich getrennt werden könnten. Allerdings wird der Inhalt der schwarzen Tonne oft direkt in Müllverbrennungsanlagen gebracht.

Statt das Verbrennen von Rohstoffen zu erschweren, hat das Klimaschutzministerium nun sogar die Deklaration von Müllverbrennung als „100 Prozent erneuerbar“ vorgeschlagen. Dieser Ansatz ist kontrovers, da er das Verbrennen von wertvollen Rohstoffen nicht nur nicht einschränkt, sondern sogar als erneuerbare Energiequelle anerkennt.

Abfallvermeidung und Recycling als Priorität: Kritik an Vorschlag zur Deklaration von Müllverbrennung als erneuerbare Energiequelle

Die Priorität sollte darauf liegen, Abfall möglichst zu vermeiden. Falls doch Abfälle anfallen, sollten sie recycelt werden. Restabfälle können immer noch zu hochwertigen Ersatzbrennstoffen verarbeitet werden, wenn Recycling nicht mehr möglich ist. Die Müllverbrennungsanlage sollte erst als letzte Option in Betracht gezogen werden. Bioabfälle können wertvolles Biogas und hochwertigen Kompost für die Landwirtschaft liefern und gehören in die Biotonne. Kunststoffe und Papier können mehrfach recycelt werden und gehören in die gelbe und blaue Tonne. Statt die Abfalltrennung und Rohstoff-Schonung zu fördern, wird nun von Habeck vermehrt Verbrennung und Rohstoff-Verschwendung unterstützt. Die Frage, was daran „erneuerbar“ sein soll, bleibt unbeantwortet.

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