Die Ikone der Klimaaktivisten und Gründerin der Bewegung Fridays for Future (FFF), Greta Thunberg, hat sich für einen Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke ausgesprochen (FAZ: 10.10.22). Ein weiterer Nackenschlag für Wirtschaftsminister Robert Habeck, der nach wie vor an deren Abschaltung festhält. Habeck will nur zwei der verbliebenen drei Atomkraftwerke im Streckbetrieb für wenige Monate weite laufen lassen.
Greta Thunberg hält Abschaltung der Atomkraftwerke für einen Fehler
Die Klima-Aktivistin Greta Thunberg bezeichnet es als einen Fehler, die noch aktiven Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland abzuschalten. Im Interview mit Sandra Maischberger sagte sie in der ARD: „Wenn sie schon laufen, glaube ich, dass es ein Fehler wäre, sie abzuschalten und sich der Kohle zuzuwenden“.
Atomkraftwerke durch Kohle und Gas zu ersetzen ist keine gute Idee
Thunberg hält es bezogen auf den Klimaschutz für eine schlechte Idee, auf Kohle zu setzen, solange die Atomkraftwerke noch funktionieren. Sie kritisierte auch die Entscheidung der Bundesregierung, Kohlekraftwerke aus der Reserve zu holen, um die Stromerzeugung aus Gas zu reduzieren.
Habeck zögert und taktiert seit Monaten
Nach monatelangem Zögern und Taktieren will Wirtschaftsminister Habeck aufgrund der Energiekrise zwei Atomkraftwerke für den Fall von Engpässen in der Stromversorgung bis ins Frühjahr weiterbetreiben lassen. Der Koalitionspartner FDP drängt allerdings, nach den massiven Stimmenverlusten bei der Wahl in Niedersachsen, auf einen Weiterbetrieb aller drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke bis ins Jahr 2024. Dazu müsste auch neue Brennstäbe beschafft werden, was Habeck nach wie vor strikt ablehnt. „Wenn man will, dass die Atomkraftwerke nach dem 31. Dezember noch Strom produzieren können, muss man jetzt den Weg dafür frei machen“, sagte Lindner und warnte: „Die Zeit drängt.“
Selbst Ideologen sprechen sich mittlerweile für Atomkraft aus
Mittlerweile hat sich auch unter den Ideologen herumgesprochen, dass ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke umweltverträglicher ist, als der von Kohle- und Gaskraftwerken. Zudem würde eine Verlängerung der Laufzeiten die Peinlichkeit verringern, zugeben zu müssen, dass unsere Stromversorgung bei geringer Leistung der Erneuerbaren von Atom- und Kohlestrom unserer europäischen Nachbarn abhängig ist. Um den explodierenden Energiepreisen entgegenwirken zu können, hilft letztendlich nur eine Erhöhung des Angebots. Die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke bewirkt allerdings genau das Gegenteil.
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