General Motors hat eine zentrale Entscheidung gegen den bisherigen Elektrokurs getroffen. Der US-Autobauer streicht eine geplante Investition von 300 Millionen US-Dollar, die ursprünglich für den Aufbau einer Fertigungslinie für Elektromotoren im Werk Tonawanda im Bundesstaat New York vorgesehen war. Statt in die E-Motorenproduktion zu investieren, steckt General Motors nun 888 Millionen US-Dollar in die Herstellung neuer V8-Verbrennungsmotoren – eine klare Neuausrichtung der Konzernstrategie (nypost: 28.05.25).
General Motors setzt auf neue V8-Motoren statt E-Antriebe
Noch 2022 hatte General Motors angekündigt, am Standort Tonawanda moderne Elektromotoren für kommende Fahrzeuggenerationen zu produzieren. Diese Pläne wurden nun vollständig gestrichen. Hintergrund ist die schleppende Marktentwicklung bei Elektrofahrzeugen, die zu einem Strategiewechsel bei mehreren großen Herstellern führt.

Stattdessen entwickelt General Motors nun eine sechste Generation von V8-Motoren, die ab 2027 in großen SUVs und Pick-ups eingesetzt werden sollen. Laut GM sollen diese durch moderne Technologien effizienter und emissionsärmer arbeiten. Dennoch gilt der Fokus auf klassische Antriebstechnologie als Rückschritt gegenüber den angekündigten Klimazielen des Konzerns.
Arbeitsplätze bleiben erhalten – Staatliche Unterstützung inklusive
Mit der Investition in das Tonawanda-Werk sichert General Motors rund 870 Arbeitsplätze, darunter auch mehr als 170, die zuvor als gefährdet galten. Der Bundesstaat New York unterstützt das Vorhaben mit Steuervergünstigungen von bis zu 17 Millionen US-Dollar. Gouverneurin Kathy Hochul lobte die Entscheidung als wirtschaftlich wichtigen Schritt für die Region.
Elektromobilität verliert bei US-Herstellern an Tempo
General Motors ist nicht der einzige Konzern, der seine Elektrifizierungspläne überdenkt. Auch andere US-Hersteller reagieren auf die verhaltene Nachfrage nach Elektroautos, hohe Batteriekosten und fehlende Infrastruktur. Während Hersteller wie Hyundai weiter auf E-Mobilität setzen, kehren viele US-Marken vorerst zu profitableren Verbrennersegmenten zurück.
Fazit: General Motors bremst die E-Wende
Mit der Streichung der Elektromotoren-Investition und der massiven Förderung neuer V8-Motoren sendet General Motors ein klares Signal: Die kurzfristige Absatzsicherung hat Vorrang vor langfristigen Klimazielen. Die Entscheidung wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit der Elektromobilitätsstrategie von General Motors auf – und zur Zukunftsfähigkeit der US-Autoindustrie insgesamt.
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