Seit einigen Tagen kommt immer weniger Gas nach Deutschland. Jetzt hat die Ukraine den Transport von russischem Gas über die Pipelines durch ihr Land gedrosselt. Gleichzeitig droht ein Gas-Embargo vonseiten Russlands, wenn die EU-Länder die Lieferungen nicht in Rubel bezahlen. Ein entsprechender Lieferstopp hätte fatale Folgen für die deutsche Wirtschaft. Mittlerweile bereitet sich der Handel auf eine Notversorgung der Bevölkerung vor.
Gaslieferungen nach Europa gedrosselt
Zehn Millionen Kubikmeter Gas kommen seit einigen Tagen weniger über die Pipelines aus Russland an. Die Lage droht sich noch weiter zu verschärfen, den Putin hat angeordnet, dass die deutschen Gazprom-Töchter kein Gas mehr erhalten sollen. Damit droht Deutschland ein massiver Lieferengpass bei vielen Dingen des täglichen Bedarfs. Auch bei Lebensmitteln.
Gasmangel führt zu Versorgungsengpässen
Ein Gasmangel führt bei vielen Herstellern vom Handelsmarken und Lebensmitteln zu erheblichen Problemen. Einige haben, laut Lebensmittelzeitung, bereits wegen Materialmangels ihre Rezepturen und Verpackungen angepasst und entwickeln bereits Notfallprodukte. Hersteller von Grundstoffen, wie z.B. der Chemiekonzern BASF, haben aufgrund von Lieferengpässen bereits erhebliche Probleme, die Industrie ausreichend zu versorgen. BASF Chef Martin Brudermüller hat bereits vor größeren Lieferausfällen gewarnt. Dazu sagte er auf der Hauptversammlung des Unternehmens: „Wenn über Nacht die Erdgaslieferungen aus Russland wegfallen, würde das zu einer irreversiblen Schädigung der Volkswirtschaft führen“.
Der Notfallplan der Bundesregierung sieht vor, Industriebetriebe bei einem Versorgungsengpass vor privaten Haushalten und sozialen Einrichtungen von der Versorgung zu trennen. Inwieweit sich das in Anbetracht leerer Regale bei Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs lange durchhalten lässt, ist mehr als fraglich.
Hersteller von Konsumgütern und Lebensmittel bereiten Notversorgung vor
Einige Handelsmarken-Hersteller bereiten sich bereits auf weitere Einschnitte vor. „Wir sprechen mit Händlern darüber, wie eine Grundrezeptur in einer Standardverpackung aussieht“, sagte ein Vertreter aus dem Haushaltsartikel-Bereich. Die großen Hersteller haben sich bereits abgesprochen, im Notfall beispielsweise Waschmittel, Zahnpasta, Duschgel und ähnliche Produkte mit einer einheitlichen Rezeptur herzustellen und an den Handel zu liefern. Die Handelsketten würden dann ein einheitliches Produkt in nur einer Verpackung erhalten. Ein beteiligter Manager sagte dazu in der Lebensmittelzeitung: „Ich würde das nicht Planwirtschaft, sondern Kriegswirtschaft nennen“.
Im Notfall wird es im Handel nur noch Einheitsware geben
Bei Lebensmittel diskutieren die Hersteller dagegen eher das Weglassen von Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel Sonnenblumenöl. Außerdem sollen auch verschiedene Varianten an Lebensmitteln gestrichen werden. Letztendlich führen die angedachten Maßnahmen dazu, dass alle Händler im Notfall mit Einheitsware beliefert werden, um einen Run auf einzelne Discounter oder Handelsketten zu vermeiden.