Frachter mit 800 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus vor amerikanischen Küste in Brand geraten

Ein Frachter mit einer Ladung von beeindruckenden 800 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus geriet aus bisher unbekannten Gründen in Brand. Die Besatzung des Massengutfrachters „Genius Star XI“ erlebte an Weihnachten eine gefährliche Situation. Das Schiff war auf dem Weg von Vietnam nach Kalifornien, als plötzlich die Lithium-Ionen-Akkus in einem Frachtraum Feuer fingen. Angesichts der potenziell verheerenden Konsequenzen einer solchen Situation handelte die Crew jedoch äußerst besonnen und effizient (apnews: 30.12.23).


Spektakuläre Rettung: Crew stoppt Flammeninferno auf See

Als das Feuer ausbrach, hatte die Crew keine Zeit zu verlieren. Sofort wurde der erste betroffene Frachtraum abgesperrt und mit Kohlendioxid geflutet, um die Flammen zu ersticken. Diese rasche Reaktion half dabei, die Ausbreitung des Feuers einzudämmen. Doch das Problem war noch nicht gelöst, denn das Feuer hatte bereits auf einen benachbarten Frachtraum übergegriffen.

Frachter mit 800 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus vor amerikanischer Küste in Brand geraten - Crew stoppt Flammeninferno auf See
Frachter mit 800 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus in Brand geraten – Crew stoppt Flammeninferno auf See
Bild: US coast gard

Wasserkühlung als Rettung

Leider war der Vorrat an Kohlendioxid erschöpft, und die Crew konnte den zweiten betroffenen Frachtraum nicht auf die gleiche Weise löschen. Stattdessen entschieden sie sich für eine alternative Methode und verschlossen auch diesen Raum. Dann griffen sie zu Wasserschläuchen und kühlten die Wände des zweiten Frachtraums sowie angrenzender Frachträume. Diese kreative Lösung erwies sich als erfolgreich und half dabei, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Der Frachter befand sich zu diesem kritischen Zeitpunkt etwa 200 Meilen (ca. 322 km) von Dutch Harbor auf der Insel Unalaska (USA) entfernt, die zur nordpazifischen Aleuten-Inselkette gehört. Die örtliche Küstenwache schickte umgehend Hilfsteams per Wasserflugzeug und Schiff. Gemeinsam gelang es diesen Teams, den Brand vor der Küste von Dutch Harbor erfolgreich zu löschen. Das Schiff wurde sicher in einer abgelegenen Bucht verankert, während Feuerwehrleute weiterhin die Akkus überwachten, um mögliche erneute Brände frühzeitig zu erkennen.


Glücklicherweise blieben alle 19 Crewmitglieder unverletzt und in Sicherheit. Dieser Vorfall ist jedoch ein erneuter Beweis dafür, dass Lithium-Ionen-Akkus auf Schiffen in der Vergangenheit bereits mehrere große Brände verursacht haben. Beispielsweise brach im Jahr 2022 an Bord eines Öltankers ein Brand aus, der durch eine Batterie verursacht wurde. Die Gründe für diese Brände können vielfältig sein, von äußeren Beschädigungen während eines Sturms bis hin zur Bildung von Dendriten im Inneren der Akkus, die zu Kurzschlüssen führen. Es bleibt von größter Bedeutung, diese Risiken zu verstehen und angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

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