Ein weiterer Rückschlag erschüttert die Autobranche: Ford reagiert auf die wachsende Krise im E-Auto-Markt und versetzt zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit. Im Werk Köln steht die Produktion der Elektromodelle Explorer und Capri für insgesamt drei Wochen still. Damit will der US-Autogigant die Produktion an die sinkende Nachfrage anpassen (focus: 12.11.24).
Kurzarbeit bis Weihnachten geplant
Laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ werden die betroffenen Beschäftigten bis Weihnachten abwechselnd eine Woche arbeiten und eine Woche pausieren. Die Entscheidung fiel aufgrund „sich rasant verschlechternder Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge“, wie eine Unternehmenssprecherin erklärte.
Ford habe deshalb bereits einen Antrag auf Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit eingereicht. Der aktuelle Druck auf die Automobilindustrie sei spürbar gestiegen.
Überproduktion als großes Problem
Die rückläufige Nachfrage nach E-Autos, insbesondere auf dem deutschen Markt, führt zu erheblichen Anpassungen. Ein internes Schreiben des Unternehmens unterstreicht die Brisanz: „Wir produzieren mehr als wir verkaufen können.“ Diese Überproduktion zwingt Ford dazu, die wöchentliche Produktionskapazität deutlich zu senken. Künftig werden nur noch 480 Fahrzeuge gebaut, anstatt der bisherigen 630.
Verhaltener Start der neuen Modelle
Die Elektromodelle Explorer und Capri, die erst in diesem Jahr in die Serienproduktion gegangen sind, hatten hohe Erwartungen geweckt. Doch die Realität sieht anders aus. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ weiter berichtet, blieb die Marktnachfrage hinter den Prognosen zurück. Die schwachen Verkaufszahlen lassen Ford keine andere Wahl, als die Produktionsstrategie vorübergehend zu korrigieren.
Ungewisse Zukunft für den E-Auto-Markt
Die Krise in der Elektromobilität könnte für Ford längerfristige Konsequenzen haben. Die wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Zinsen und eine zögerliche Kundschaft wirken sich negativ auf die Nachfrage aus. Gleichzeitig bleibt die Branche insgesamt unter Druck, nachhaltige Lösungen zu liefern. Die Entwicklungen bei Ford zeigen, dass selbst große Hersteller sich den Herausforderungen stellen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
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