Der E-Auto-Hersteller Fisker kämpft ums Überleben und reduziert die Preise seiner Fahrzeuge erheblich. Angesichts des wachsenden Drucks in nö der Branche hat das Unternehmen seine Modelle in den USA um bis zu 20.000 Euro günstiger gemacht (efahrer: 06.06.24). Doch lohnt sich der Kauf angesichts der aktuellen Situation?
Mega-Rabatte: Fisker senkt E-Auto-Preise um bis zu 20.000 Euro
Fisker hat die Preise für sein einziges Modell, den Fisker Ocean, in den USA drastisch gesenkt. Das Modell „Ultra“ kostet jetzt nur noch 34.999 Dollar, umgerechnet etwa 32.300 Euro. Zuvor lag der Preis bei 52.999 Dollar, was etwa 48.900 Euro entspricht. Somit beträgt die Preisreduzierung beim „Ultra“ ganze 18.000 Dollar.
Noch deutlicher fällt die Reduzierung beim Modell „Extreme“ aus: Statt 61.499 Dollar kostet es jetzt nur noch 37.499 Dollar, also rund 34.600 Euro. Das bedeutet einen Rabatt von über 20.000 Euro. Auch das Modell „Sport“ ist deutlich günstiger zu haben: Es kostet nun mindestens 24.999 Dollar (ca. 23.000 Euro), nachdem zuvor 38.999 Dollar (ca. 36.000 Euro) verlangt wurden. Diese neuen Preise gelten seit Ende März und sind ausschließlich in den USA verfügbar.
Alle Modelle des Produktionsjahres 2023 sind mit dem neuesten Ocean-Betriebssystem 2.0 ausgestattet, was den Fahrzeugen zusätzliche technologische Vorteile verschaffen soll.
Kritische Rabatte: Fisker senkt Preise in Deutschland um bis zu 20.000 Euro – Kunden zögern dennoch
Auch in Deutschland hat Fisker Preissenkungen angekündigt. Hierzulande betreffen die Preisreduzierungen jedoch nur Bestandsfahrzeuge. Deutsche Kunden können je nach Standort bis zu 20.000 Euro auf die Modelle „Extreme“, „Ultra“ und „Sport“ sparen. Dieses Angebot ist seit dem 5. April gültig und läuft, bis der gesamte Bestand verkauft ist oder bis auf Weiteres.
Mit diesen Kampfpreisen versucht Fisker offenbar, seine Lagerbestände zu leeren. Der US-Autobauer hat seine Fahrzeuge bislang im Direktvertrieb verkauft, jedoch ohne großen Erfolg. Zahlreiche Käufer zeigten sich enttäuscht vom Fisker Ocean, und es wurden viele Probleme gemeldet. Im vergangenen Jahr äußerte Fisker, dass die Service- und Lieferstruktur nicht mit der Produktion mithalten könne. Diese wird vom österreichischen Zulieferer Magna übernommen.
Fisker vor dem Aus? Dramatische Preissenkungen sollen das Unternehmen retten
Anfang März gab Fisker bekannt, dass das Unternehmen vor der Zahlungsunfähigkeit steht, falls keine neuen Investoren gefunden werden. Die Chancen, einen zahlungskräftigen Partner zu finden, sind inzwischen gering. Fisker wurde bereits von der US-Börse genommen, nachdem die Aktie seit dem Börsengang rund 97 Prozent an Wert verloren hat.
Mit den aktuellen Preissenkungen versucht Fisker, dringend benötigte Einnahmen zu generieren und die Lagerbestände zu leeren. Doch ob dies ausreicht, um das Unternehmen langfristig zu retten, bleibt fraglich. Die Zukunft von Fisker hängt stark davon ab, ob neue Investoren gewonnen und die strukturellen Probleme gelöst werden können.
Die drastischen Rabatte mögen für Käufer verlockend erscheinen, doch die Unsicherheiten um die Zukunft des Unternehmens sollten nicht außer Acht gelassen werden. Angesichts der gemeldeten Probleme mit den Fahrzeugen und der unsicheren Liefer- und Service-Struktur ist Vorsicht geboten. Ob sich die Investition in ein Fisker-Fahrzeug lohnt, hängt letztlich von der weiteren Entwicklung des Unternehmens ab.
Fisker steht vor großen Herausforderungen. Die aktuellen Maßnahmen zeigen den verzweifelten Versuch, das Unternehmen zu stabilisieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft des E-Auto-Herstellers.
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