In Finnland schlagen Befürworter der Atomenergie vor, radioaktiven Atommüll aus dem Ausland in den finnischen Endlagern zu deponieren. Sie erhoffen sich dadurch große wirtschaftliche Deals. Die Idee ist, dass wenn schon ein Atommüll-Endlager vorhanden ist, es auch für die Einlagerung von radioaktivem Müll aus anderen Ländern genutzt werden könnte. Dadurch würde ein lukratives Geschäft entstehen (Taz: 01.05.23).
Finnland als Vorreiter: Atomenergie und Lagerung von Auslands-Atommüll als Geschäftschance
Finnische Vertreter des Ökomodernismus haben diese Idee vorgeschlagen: Sie sehen den Ausbau der Atomenergie als einen Teil der Lösung für die fortschreitende Klimakatastrophe. Neben den Milliardeneinnahmen für den Staat hoffen sie, durch die Lagerung ausländischen Atommülls die Skepsis gegenüber neuen Atomkraftwerken in Ländern wie Deutschland abbauen zu können.
Rauli Partanen, einer der Initiatoren und Mitverfasser des Buches „The Dark Horse: Nuclear Power and Climate Change“, der beim Thinktank „Think Atom“ aktiv ist, glaubt, dass es eine enorme Marktnische für Atommüll gibt. Finnland, als Vorreiter im Bereich Endlagerung, habe die großartige Möglichkeit, anderen Ländern einen völlig neuen und international begehrten Service anzubieten, erklärt er.
Selbst wenn man nur das potenzielle europäische Marktvolumen betrachtet, könnte man von 100 Milliarden Euro ausgehen. Globale Schätzungen belaufen sich laut Partanen sogar auf 400 Milliarden Euro. Schließlich gebe es weltweit 38 Länder, die Interesse an den „kommerziellen Entsorgungsdiensten“ für ihren Atommüll haben könnten.
Finnland erwägt Lagerung von ausländischem Atommüll in Onkalo-Endlager
Peter Lund, Professor für Energietechnologien an der Aalto-Universität in Espoo, schätzt den Markt grundsätzlich ähnlich ein. Wenn Finnland auf diese Weise europäischen Ländern und ihrer Atomenergie aus der Klemme helfen würde, „wären die natürlich dankbar und bereit zu bezahlen, denn wer will schon ein solches Lager in seinem Hinterhof haben“, sagte er im finnischen Public-Service-Sender YLE. „Aber wenn wir das machen, wird Finnland zu einem Strahlenlager und sinkt damit insoweit auf das Niveau Russlands.“
Technisch sei die Einlagerung ausländischen Atommülls absolut möglich, meint Jon Engström, Forscher an Finnlands geologischer Forschungszentrale GTK. „Aber Voraussetzung wären neben einer Ausweitung der unterirdischen Lagermöglichkeiten und zusätzlicher Forschung natürlich entsprechende politische Beschlüsse und eine Änderung der fraglichen Gesetze.“ Die aktuelle Gesetzgebung verbietet ausdrücklich sowohl den Import als auch die Lagerung von radioaktivem Abfall aus dem Ausland.
Engström arbeitet auch für Posiva, ein Unternehmen, das im Eigentum der Betreibergesellschaften der finnischen AKWs steht und für die Errichtung und den Betrieb eines Atommüllendlagers sorgen soll. Das ist seit mehreren Jahren in Onkalo in Bau, etwa zwei Kilometer vom südwestfinnischem AKW Olkiluoto und seinen drei Atomreaktoren entfernt (Blackout-News: 26.12.23). Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts wird im kommenden Jahr gerechnet. Wird Onkalo nach weiteren Bauetappen also auch ein Platz für ausländischen Strahlenmüll?
Finnland diskutiert Atommüll-Importe und erweckt internationales Interesse an Endlagerlösung
„In Finnland blasen Kernkraftwinde“, konstatiert YLE in einem Bericht zum Thema. Ja, es gebe eine Debatte über die Frage von Atommüllimporten, bestätigte Kai Hämäläinen von der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK dem Sender. Die finale Entscheidung müsse letztendlich aber die Politik treffen. An der finnischen Endlagerlösung gebe es großes ausländisches Interesse, zitiert YLE Quellen aus dem Wirtschaftsministerium in Helsinki. Das gelte sowohl für die Technik selbst als auch für die Frage, sich eventuell in dieses Lager einzukaufen.
Technisch gesehen ist die Lagerung von ausländischem Atommüll absolut machbar, so die Einschätzung von Jon Engström, einem Forscher an Finnlands geologischem Forschungszentrum GTK. Allerdings erfordert dies eine Erweiterung der unterirdischen Lagerkapazitäten, zusätzliche Forschung und vor allem politische Beschlüsse sowie eine Änderung der bestehenden Gesetze. Die derzeitige Gesetzgebung verbietet sowohl den Import als auch die Lagerung von radioaktivem Abfall aus dem Ausland.
Engström ist auch für Posiva tätig, ein Unternehmen, das im Besitz der Betreibergesellschaften der finnischen Atomkraftwerke ist und für den Bau und Betrieb eines Atommüllendlagers verantwortlich ist. Das Lager, das seit mehreren Jahren in Onkalo errichtet wird und etwa zwei Kilometer vom südwestfinnischen AKW Olkiluoto und seinen drei Atomreaktoren entfernt liegt, soll voraussichtlich im kommenden Jahr den ersten Bauabschnitt fertigstellen. Die Frage ist nun, ob Onkalo auch ein Ort für die Lagerung ausländischen radioaktiven Mülls werden wird.
Großes Interesse an Endlagerlösung und technische Machbarkeit
In einem Bericht zu diesem Thema stellt der finnische öffentlich-rechtliche Sender YLE fest, dass in Finnland Diskussionen über die Frage von Atommüllimporten stattfinden. Kai Hämäläinen von der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK bestätigte dem Sender, dass eine Debatte stattfindet. Letztendlich liegt die finale Entscheidung jedoch bei der Politik. Laut Informationen aus dem Wirtschaftsministerium in Helsinki besteht großes ausländisches Interesse an der finnischen Endlagerlösung. Dies gilt sowohl für die Technologie selbst als auch für die Möglichkeit, sich möglicherweise an diesem Lager zu beteiligen.
Technisch gesehen ist die Lagerung von ausländischem Atommüll absolut machbar, so die Einschätzung von Jon Engström, einem Forscher an Finnlands geologischem Forschungszentrum GTK. Allerdings erfordert dies eine Erweiterung der unterirdischen Lagerkapazitäten, zusätzliche Forschung und vor allem politische Beschlüsse sowie eine Änderung der bestehenden Gesetze. Die derzeitige Gesetzgebung verbietet sowohl den Import als auch die Lagerung von radioaktivem Abfall aus dem Ausland.
Engström ist auch für Posiva tätig, ein Unternehmen, das im Besitz der Betreibergesellschaften der finnischen Atomkraftwerke ist und für den Bau und Betrieb eines Atommüllendlagers verantwortlich ist. Das Lager, das seit mehreren Jahren in Onkalo errichtet wird und etwa zwei Kilometer vom südwestfinnischen AKW Olkiluoto und seinen drei Atomreaktoren entfernt liegt, soll voraussichtlich im kommenden Jahr den ersten Bauabschnitt fertigstellen. Die Frage ist nun, ob Onkalo auch ein Ort für die Lagerung ausländischen radioaktiven Mülls werden wird.
Großes Interesse an finnischer Endlagerlösung und Zweifel am schwedischen Konzept
In einem Bericht zu diesem Thema stellt der finnische öffentlich-rechtliche Sender YLE fest, dass in Finnland Diskussionen über die Frage von Atommüllimporten stattfinden. Kai Hämäläinen von der finnischen Strahlenschutzbehörde STUK bestätigte dem Sender, dass eine Debatte stattfindet. Letztendlich liegt die finale Entscheidung jedoch bei der Politik. Laut Informationen aus dem Wirtschaftsministerium in Helsinki besteht großes ausländisches Interesse an der finnischen Endlagerlösung. Dies gilt sowohl für die Technologie selbst als auch für die Möglichkeit, sich möglicherweise an diesem Lager zu beteiligen.
Angesichts der Zweifel und ungeklärten Fragen, die in Schweden bezüglich ihres Endlagerkonzepts aufgetaucht sind, stellt sich die Frage, wie sicher das Endlagerkonzept Finnlands tatsächlich ist. Finnland strebt nicht nur eine Vorbildrolle an, sondern möchte möglicherweise auch ausländische Kunden gewinnen. Kritiker in Finnland müssten wohl darauf hoffen, dass der Widerstand in Schweden, einschließlich innerhalb der Regierung, wächst.
Ulla Klötzer, ehemalige stellvertretende Parteivorsitzende der finnischen Grünen in den 1990er Jahren, hatte dies bereits vor einigen Jahren zum Ausdruck gebracht: Die Hoffnung, dass die eigene Regierung, die kein Interesse an demokratischen Prozessen hat, das Endlager stoppen würde, sei leider utopisch.
Die Hoffnung auf Schweden dürfte jedoch vergeblich sein. Denn Schweden möchte seinen eigenen Atommüll loswerden, selbst wenn die Endlagermethode zweifelhaft ist.