EU-Staaten kritisieren deutsche Energiepolitik – Gasspeicherumlage wird zum Zankapfel

Die jüngste Erhöhung der Gasspeicherumlage in Deutschland zieht weitreichende Kreise und berührt nicht nur die deutschen Verbraucher, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf andere Länder. Der Grund dafür liegt in der eng vernetzten Natur des europäischen Gasmarktes (rnd: 03.03.24).


Deutschlands Erhöhung der Gasspeicherumlage: Ein teures Spiel mit Folgen für ganz Europa

Deutschland spielt als größter Gasmarkt Europas eine Schlüsselrolle in der Versorgungssicherheit des Kontinents. Die Füllung der deutschen Gasspeicher zu hohen Kosten war eine Maßnahme, um einer möglichen Gaskrise entgegenzuwirken. Da diese Krise ausblieb und der Gasverbrauch zurückging, kam es zur Erhöhung der Gasspeicherumlage. Diese Entwicklung beeinflusst direkt die Gaspreise und die Verfügbarkeit in angrenzenden Märkten, da Deutschland auch als Transitland für Gaslieferungen fungiert. Die Situation ist mittlerweile Gegenstand der Beratungen unter den EU-Energieministern, was die internationale Dimension der Angelegenheit unterstreicht.

Deutschlands Erhöhung der Gasspeicherumlage: Ein teures Spiel nicht nur für die deutschen Verbraucher, sondern mit Folgen für ganz Europa.
Deutschlands Erhöhung der Gasspeicherumlage: Ein teures Spiel nicht nur für die deutschen Verbraucher, sondern mit Folgen für ganz Europa.
Bild: Gerd Fahrenhorst, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Gaspreisschock: Österreich im Strudel der Energiekrise – Wie der Dominoeffekt Europa erfasst

Besonders Österreich spürt die Auswirkungen der Gaspreiserhöhungen. Das Land, das zuvor fast sein gesamtes Gas aus Russland bezog, sieht sich nun mit der Herausforderung konfrontiert, auf alternative Bezugsquellen aus Deutschland und Italien umzusteigen. Die Ankündigung Italiens, ab April einen Preisaufschlag zu erheben, verdeutlicht die Kettenreaktion, die durch die Erhöhung der Gasspeicherumlage ausgelöst wurde.

Abschied von Russlands Gas: EU am Scheideweg – Litauens Vorstoß könnte alles verändern

Die Diskussion um den Import von russischem Flüssigerdgas (LNG) in die EU-Mitgliedstaaten fügt eine weitere Ebene der Komplexität hinzu. Trotz des Krieges in der Ukraine importiert die EU weiterhin LNG aus Russland, teils sogar in größerem Umfang als zuvor. Litauen schlägt einen mutigen Schritt vor: einen kompletten Stopp dieser Importe bis 2027. Die EU-Kommission hat dazu aufgefordert, entsprechende Vorschläge zu erarbeiten. Kadri Simon, EU-Energiekommissarin, unterstützt diese Initiative. Sie betonte kürzlich die Unabhängigkeit der EU von russischem LNG und die Bereitschaft, diese Abhängigkeit sofort zu beenden, sollte dies von den europäischen Regierungschefs gewünscht werden.


Energiesparen im großen Stil: Wie die EU ihren Gasverbrauch radikal senken will

Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten im Energiemarkt plant die EU, den Gasverbrauch signifikant zu senken. Ein ambitioniertes Ziel ist die Reduzierung um mindestens 15 Prozent. Dieses Vorhaben ist Teil einer umfassenden Strategie, um die Europäische Union auf die Herausforderungen der kommenden Winter vorzubereiten und eine stabile Energieversorgung sicherzustellen. Geplante, koordinierte Maßnahmen sollen die Effizienz steigern und die Abhängigkeit von unsicheren Energiequellen verringern.

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