Am Samstag wurde das erste deutsche LNG-Terminal an der niedersächsischen Nordseeküste eingeweiht. Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck waren begeistert. Die Ampel lobte die schnelle Fertigstellung des Terminals, aber es gibt noch viele Probleme, die es zu lösen gilt, um die Energieversorgung in Deutschland zu verbessern und sicherzustellen.(FOCUS online, 20.12.22)
Schneller als erhofft: 300 Meter langes Terminal für Spezialschiff kann Gasimporte aus Russland um 11 Prozent verringern
Das Terminal für das Spezialschiff Höegh Esperanza wurde schneller als gedacht gebaut. Es ist 300 Meter lang und kann Erdgas von LNG-Tankern aufnehmen, speichern und in gasförmigen Zustand zurückverwandeln. Jedes Jahr kann es fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas ins deutsche Gasnetz einspeisen. Das entspricht sechs Prozent des deutschen Gasbedarfs und elf Prozent der früheren Gasimporte aus Russland.
Eröffnung des ersten Importterminals für Flüssiggas (LNG) in Deutschland – Ein steigender Bedarf, aber ungewisse Sicherheit
Der erste Importterminal für Flüssiggas (LNG) in Deutschland ist eröffnet. In den nächsten Jahren sollen bis zu elf Terminals installiert werden. Dadurch wird die Importkapazität des Landes auf rund 73 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr steigen. Obwohl die Importkapazität zunimmt, ist die Energieversorgung Deutschlands nicht gesichert. Die Preise für das Gas sind hoch, es gibt nur wenige Schiffe, die das Gas liefern können, und es gibt nur wenige Lieferverträge.
LNG (Flüssiggas) im Aufwind: Norwegen und Griechenland investieren in neue Gastanker, aber Deutschland versäumt den Anschluss.
LNG (Flüssiggas) ist ein wichtiger Faktor, den Reedereien früh erkannt haben. Norwegen und Griechenland haben viel in neue Gastanker investiert und kontrollieren jetzt ein Fünftel der weltweiten Kapazitäten. Deutschland hat es leider versäumt, mitzuziehen. Es gibt 693 LNG-Transportschiffe, die nach Wilhelmshaven oder Brunsbüttel liefern können, aber die meisten sind schon ausgebucht und fahren nach Indien oder China. Da der Bedarf an LNG in Europa hoch ist, steigen die Preise für die Tanker-Charter. Im November lag der Preis pro Tag bei 144.000 Dollar, im Dezember stieg er auf 154.000 Dollar.
Deutschland erhält langfristige Liefergarantie für Flüssiggas via US-Konzern ConocoPhillips und Katar
Es gibt in Deutschland nur einen einzigen langfristigen Liefervertrag für Flüssiggas. Dieser Vertrag wurde zwischen dem US-Konzern ConocoPhillips und dem Staat Katar geschlossen. Ab 2026 wird Flüssiggas über einen Zeitraum von 15 Jahren an die Energiekonzerne Uniper und RWE geliefert. Dieser Vertrag bietet Deutschland die einzige langfristige Sicherheit für den Flüssiggas-Lieferungen.
Preisschwankungen auf dem LNG-Markt: Ein unsicherer Transport von Flüssigerdgas
Die Preise für den Transport von LNG (Flüssigerdgas) schwanken stark. Es ist schwer vorherzusagen, wohin ein Schiff transportiert und wie viel es dort kostet. Da es nicht viele Schiffe gibt, ist die Nachfrage nach LNG-Transporten groß. Dadurch ändern sich die Preise je nach Zielort. Es kann auch vorkommen, dass sich der Zielort während der Reise ändert. Derjenige, der am meisten bezahlt, bekommt das Gas. Dadurch ist der LNG-Markt sehr unsicher und die Preise schwanken ständig.
Energiekosten in Europa senken: ein Deal zwischen Uniper, RWE und LNG-Anbietern
In Europa steht die Energieversorgung auf dem Spiel. Unsere Nachbarn haben Maßnahmen ergriffen, um die Energiekosten zu senken. Dazu gehören Heiz-Sperren, eine Stromspar-App oder ein Bonus für Energieeinsparungen. Um auch in Deutschland die Energiekosten zu senken, sollten Uniper und RWE Verträge mit LNG-Anbietern abschließen. Dadurch würde die Preisstabilität und Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Vor allem die Industrie würde davon profitieren, da sie Planungssicherheit und Entlastung erhalten würde.
Gasversorgung in Deutschland trotz fehlender Lieferungen sichergestellt
In Deutschland gibt es trotz fehlender Pipeline-Lieferungen und des noch nicht angeschlossenen ersten LNG-Terminals viel Gas. Dies liegt daran, dass die Exportmengen seit Anfang November gesunken sind. Dadurch haben wir Zeit, um die Kernprobleme anzugehen. Laut Daten der Bundesnetzagentur steht uns noch genug Gas zur Verfügung.
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