Wie sieht es aus mit der Energiewende und Stromkosten auf dem Land und in der Stadt? Auf dem Land kostet der Strom in den meisten Fällen mehr als in der Stadt, das hat eine Berechnung des Vergleichsportals Check24 ergeben. Netzentgelten werden auf die Bürger umgelegt und sorgen in dünn besiedelten Landregionen zu höheren Stromkosten. Vor allem die Bundesländer im Norden Deutschlands ist der Unterschied zwischen Stadt und Land groß. Windkrafträder auf dem Meer und eine geringe Einwohnerdichte sorgen für hohe pro Kopf Umlagen.
Strompreis stark abhängig von Wohnort
Strom kostet nicht überall das gleiche. Deutschland hat im internationalen Vergleich bereits den höchsten Strompreis. Aber auch innerhalb Deutschlands kommt es zu unterschiedlichen Strompreisen. Das Vergleichsportal Check24 hat die Strompreise in der Stadt und auf dem Land untersucht.
Betrachtet man ganz Deutschland, so ist der Strom auf dem Land etwa 2% teurer als in der Stadt. Ein Haushalt der 5000 kWh Strom pro Jahr verbraucht zahlt auf dem Land etwa 31 Euro mehr im Jahr. Als Grundlage für die Berechnung haben wir den durchschnittlichen Strompreis pro Haushalt aus dem Jahr 2020 verwendet. Dieser beträgt laut Check24 31,37 Cent pro Kilowattstunde (kWh).
Der durchschnittliche Landbewohner zahlt also etwa 31 Euro mehr im Jahr als der durchschnittliche Stadtbewohner. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist jedoch von Region zu Region unterschiedlich. Zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern zahlt man im Schnitt 10% mehr auf dem Land.
Norddeutsche zahlen auf dem Land noch mehr
Immer mehr Windräder im Norden sorgen für ein immer größeres Stromnetz. Damit steigen letztendlich auch die Netzentgelte immer weiter an. Die Kosten trägt der Endverbraucher mit seinem Strompreis. Die Netznutzungsentgelte werden auf die Verbraucher umgelegt. Da im Norden Deutschlands in ländlichen Regionen die Einwohnerdichte gering ist werden die pro-Kopf Kosten teurer.
„Der Strompreis ist auf dem Land häufig höher als in der Stadt, weil die Netznutzungsentgelte aufgrund der geringeren Einwohnerdichte auf weniger Personen verteilt werden“, sagte Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24.
Bei einem Stromverbrauch von 5000 kWh zahlt man damit in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt 157 Euro mehr auf dem Land als in der Stadt.
Zwei Ausnahmen gibt es jedoch in Deutschland. In Rheinland-Pfalz und Hessen ist der Strompreis in der Stadt geringfügig teurer als auf dem Land.
Energiewende und Stromkosten – Mehr Ausbau der erneuerbaren Energien sorgt für steigende Strompreise
Die erneuerbaren Energien werden immer weiter ausgebaut. Windkrafträder und Solaranlagen produzieren umweltfreundlichen Strom und werden deshalb immer mehr gefördert. Die dezentrale Stromproduktion dieser vielen Kleinkraftwerke sorgt auch für ein immer größeres Stromnetz. Die dadurch entstehenden Netzentgelte werden wieder auf die Endverbraucher umgelegt.
Der Preis für die Energiewende ist hoch und letztendlich trägt es der einfache Bürger.