Energiewende trifft auf die Realität 

Die Ampelregierung will die Abschaltung unserer Atom- und Kohlekraftwerke durch den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien kompensieren. Zwei Prozent der Fläche Deutschlands sollen dazu mit Windkraftanlage versehen und auf nahezu allen Dächern sollen Solaranlagen installiert werden. Zur Überbrückung bauen wir Gaskraftwerke, die wir später auf Betrieb mit Wasserstoff umstellen. So die Pläne unseres grünen Wirtschaftsministers Habeck.


Störfaktoren von außen sieht der grüne Umbau unserer Energieversorgung ganz offensichtlich nicht vor. Wie schnell so eine blauäugige Planung über den Haufen geworfen werden kann, zeigt die aktuelle Situation. Durch die Ukrainekrise steht unsere Gasversorgung kurz vor dem Kollaps. Nord Stream 2 soll, wenn es nach den Grünen geht, nicht in Betrieb gehen. Woher das Gas für die Gaskraftwerke kommen soll, ist vollständig offen. Derweil treibt die Unsicherheit die Energiepreise an den Märkten auf immer neue Rekorde. Die Energiewende trifft auf die Realität und die Initiatoren sehen machtlos zu.

Energiewende trifft auf die Realität. Politik ist nicht auf Störungen von außen vorbereitet,  es gibt keinen Plan wie es weitergeht
Energiewende trifft auf die Realität. Politik ist nicht auf Störungen von außen vorbereitet, es gibt keinen Plan wie es weitergeht

Die Energiepreise steigen immer weiter

Mittlerweile ist die deutsche Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik in einer schweren Krise. Die Preise für Heizung, Strom und Kraftstoffe steigen immer weiter und werden mehr und mehr zu einem sozialpolitischen Problem. Die geplante Versorgung mit preiswertem russischem Gas könnte komplett ausfallen, wenn der Konflikt in der Ukraine eskaliert.

Es wird jeden Tag offensichtlicher, dass diese Störfaktoren die Planer der Energiewende völlig unvorbereitet trifft. Die Politik hat weder eine Antwort, noch einen Plan, wie man auf diese Situation reagieren will. Es gibt weder eine Risikofolgenabschätzung, noch eine Rückfalllösung zu den getroffenen Entscheidungen. Die Realität schlägt gnadenlos zu und die Politik schaut völlig hilflos zu.

Mit Verschmutzungsrechten und der CO2-Abgabe wollte die Regierung Energie langsam verteuern, um die Verbraucher zum Umdenken zu bringen, damit diese langfristig in CO2-freie Technologie investieren. Der reale Markt treibt aber die Preise viel schneller als vorgesehen.


Andere EU-Staaten senken Steuern – Deutschland nicht

Die hohen Energiepreise treiben nicht nur die Heizkosten und die Kosten für Strom und Kraftstoffe, sie treiben auch die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Lebensmittel, Kleidung und alle Dinge des täglichen Bedarfs werden teurer. Die Inflation ist auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren. Andere EU-Länder haben bereits mit einer Senkung der Energiesteuern reagiert. Die deutsche Politik reagiert aber nicht auf den Preisanstieg.

Aus Verlegenheit schlagen verschiedenen Ministerien eine Senkung der EEG-Umlage, oder eine Erhöhung der Pendlerpauschale vor. Das sind aber bestenfalls Peanuts zu den entstandenen Problemen. Die Senkung der EEG-Umlage wird von den Stromanbietern und Netzbetreibern vermutlich gar nicht an die Kunden weitergegeben und wenn doch, sind die Strompreise immer noch viel zu hoch. Eine Erhöhung der Pendlerpauschale hilft den einkommensschwachen Haushalten nicht, denn die zahlen kaum Steuern und damit verpufft die Wirkung vollständig.

Alternative Gasquellen sollen russisches Gas ersetzen

Jetzt will Habeck nach alternative Gasquellen suchen. Flüssiggas aus USA, Australien und Katar sollen die Versorgung sichern. Dabei spielt der bisher immer wichtige Umweltgedanke keine Rolle mehr. Das Flüssiggas wird durch Fracking gewonnen, eine Methode, die die Grünen bei uns ablehnen. Der Energieaufwand zur anschließenden Verflüssigung ist enorm hoch und benötigt je nach Qualität des Gases zwischen 15 und 25 Prozent des Energieinhalts des Gases. Und zu guter Letzt erfolgt der Transport des Gases auch noch mit Schweröl betriebenen Schiffen über die Ozeane nach Europa. Das ist alles andere als umweltfreundlich. Dazu kommt noch, dass es in Deutschland kein einziges Flüssiggasterminal gibt. Man wird wahrscheinlich auch keine Investoren finden, die eines bauen. Denn die Grünen wollen bis 2040 auch aus der Gasverbrennung aussteigen. Eine entsprechende Investition würde sich in diesem Zeitraum nicht rechnen, es sei denn der Gaspreis steigt noch weiter.


Energiewende trifft auf Realität – Regierung in Schockstarre

Die Regierung ist geradezu in eine Schockstarre verfallen. Die Illusion, man könne die nationale Energie- und Klimapolitik völlig unbehelligt umsetzen, ist gerade wie eine Seifenblase geplatzt. Man kann nur hoffen, dass bald das große Erwachen einsetzt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Ein erster Schritt dazu wäre zum Beispiel eine Verlängerung der Laufzeiten der letzten Atomkraftwerke. Noch ist dieser Schritt tabu, aber spätestens beim ersten Blackout wird diese Frage neu diskutiert werden müssen.

Unsere Energieversorgung wird immer unsicherer. Bereiten Sie sich rechtzeitig auf langanhaltende Stromausfälle vor. Tipps dazu finden Sie in unseren Ratgebern auf dieser Website.

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