Die Energiekrise trifft die deutschen Unternehmen hart. Laut einer Umfrage denken mittlerweile 25 Prozent der Unternehmen über einen Personalabbau nach.
Familienunternehmen hart von hohen Energiepreisen betroffen
Mittlerweile verschieben viele Unternehmen ihre geplanten Investitionen, oder drosseln ihre Produktion. Einige haben bereits ganze Geschäftsbereiche aufgegeben und so manches Traditionsunternehmen musste sogar Insolvenz anmelden. Die Energiekrise trifft die deutsche Wirtschaft von Tag zu Tag härter. Trotzdem haben viele Firmen bis jetzt versucht, an ihrem Personal festzuhalten. Denn nach den Corona-Lockdowns hat es sich gezeigt, wie schwer es ist, wieder neue Fachkräfte einzustellen. Doch mittlerweile ist der Personalabbau kein Tabu mehr. Die Unternehmen müssen alle Register ziehen, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können
Aus einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts im Auftrag der deutschen Familienunternehmen geht jetzt hervor, wie die Unternehmen auf die Energiekrise reagieren wollen (Familienunternehmen: 24.10.22).
Von den mehr als 1000 befragten Unternehmen planen 90 Prozent, ihre Preise zu erhöhen, oder haben dies bereits erhöht. 82 Prozent wollen ihre Energieeffizienz durch Investitionen in neue Technik verbessern oder haben die bereits umgesetzt. Fast die Hälfte aller Unternehmen will die Produktion auf andere Energieträger umstellen oder sind bereits umgestiegen.
Ein Viertel der Unternehmen denkt über Personalabbau nach
Aber auch ein Personalabbau ist mittlerweile aufgrund der hohen Energiekosten in Diskussion. 25 Prozent der Unternehmen gab über eine Reduzierung des Personals zur Kostenreduzierung nachzudenken. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber der letzten Umfrage im April. Damals haben nur 14 Prozent der befragten Unternehmen einen Personalabbau in Erwägung gezogen.
Mit 13 Prozent erwägt fast jedes achte Unternehmen die Produktion für einige Zeit einzustellen, bis sich die Situation bei den Energiepreisen verbessert hat. Das sind mehr als doppelt so viele, wie noch im April. Neunprozent denkt über eine Produktionsverlagerung ins Ausland nach. Das sind 50 Prozent mehr als bei der Umfrage vor einem halben Jahr.
Unternehmen wünschen sich schnellere Hilfe und längere Laufzeiten für die Atomkraftwerke
Die Unternehmen erwarten laut der Umfrage von der Politik schnellere und unbürokratische Hilfen, sowie Subventionen für private Investitionen in Energieeffizienz oder erneuerbare Energien. Die Unternehmen sprachen sich auch mehrheitlich für eine Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke aus.
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