Energiekosten vervierfacht – Deutsche Steinzeug AG insolvent – 1000 Arbeitsplätze betroffen

Die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG, ein führender Arbeitgeber in Alfter, steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen. Mit ihrem Hauptsitz in Witterschlick ringt das Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten, nicht zuletzt wegen der Energiekosten, die sich nach dem Beginn der Ukraine-Krise vervierfacht haben. Trotz der Insolvenz ist das Ziel, die vier Produktionsstandorte am Laufen zu halten und die 1000 Arbeitsplätze zu bewahren. Das Unternehmen, bekannt für seine hochwertige Keramik für Architektur und Schwimmbäder, setzt auf einen Neuanfang, um Standorte und Jobs zu sichern. CEO Dieter Schäfer versichert, dass Aufträge wie geplant bearbeitet und ausgeliefert werden. Zur Firmengruppe gehört auch die Tochtergesellschaft Agrob Buchtal GmbH (rundschau-online: 26.02.24).


Wie die Deutsche Steinzeug AG gegen Insolvenz und Energiekrise kämpft

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, ausgelöst durch Änderungen bei Krediten und ein herausforderndes Marktumfeld im Bau- und Immobiliensektor, führten zu geringeren Einnahmen. Dieter Schäfer betont, das Unternehmen habe rechtzeitig reagiert, um Produktion und Prozesse anzupassen. Trotz vorbereiteter Liquiditätssicherungsmaßnahmen kam es zu Verzögerungen. Er bleibt jedoch optimistisch bezüglich der Stabilität des Geschäftsmodells. Die Eigenverwaltung während der Sanierung soll die Firmenleitung ermächtigen, das Unternehmen effizient zu restrukturieren. Ein gerichtlich bestellter Sachwalter überwacht diesen Prozess.

Energiekrise trifft Tradition: Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer  AG im Kampf ums Überleben. 1000 Arbeitsplätze in Gefahr
Energiekrise trifft Tradition: Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG im Kampf ums Überleben. 1000 Arbeitsplätze in Gefahr
Bild: Wolkenkratzer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das Unternehmen musste sich in den letzten Jahren mit verschiedenen Krisen auseinandersetzen, einschließlich Pandemien und einer Energiekrise, die durch geopolitische Konflikte verschärft wurde. Trotz der Herausforderungen ist Schäfer zuversichtlich, die eingeleiteten Maßnahmen erfolgreich zu Ende führen zu können. Die internationalen Vertriebsorganisationen bleiben von der Insolvenz unberührt.


Energiekrise trifft Tradition: Deutsche Steinzeug AG im Kampf ums Überleben

Die Deutsche Steinzeug gilt als energieintensiv, mit einem Verbrauch, der dem einer Kleinstadt entspricht. Vor der Ukraine-Krise lagen die monatlichen Energiekosten für alle Standorte bei 1,5 Millionen Euro, ein Betrag, der sich wenige Monate später vervierfachte. Das Unternehmen beliefert vor allem den Großhandel mit seinen Keramikprodukten für Wohnbereiche, Schwimmbäder und Fassaden.

Neben dem Hauptsitz in Witterschlick betreibt das Unternehmen weitere Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften international. Die Wurzeln der Deutschen Steinzeug reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, mit einer Geschichte voller Fusionen und Neuausrichtungen, die das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur in der lokalen und internationalen Wirtschaft machen.

Trotz der aktuellen finanziellen Herausforderungen steht die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG exemplarisch für die Bestrebungen, durch Anpassung und Neuausrichtung eine bedeutende Rolle in ihrer Branche zu behalten.

Lesen Sie auch:

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Nach oben scrollen