Ab dem kommenden April müssen Verbraucher in Baden-Württemberg, die ihren Strom von EnBW beziehen, mit einer Preiserhöhung von bis zu 15,9 Prozent rechnen. Dies betrifft insbesondere die Grund- und Ersatzversorgungstarife, die somit über dem durchschnittlichen Branchenpreis liegen werden. EnBW, als Hauptstromversorger in der Region, informierte über die bevorstehende Anpassung (swr: 06.02.24).
Stromschock in Baden-Württemberg: EnBW hebt Preise drastisch an
In Baden-Württemberg gilt EnBW für viele Haushalte automatisch als Stromlieferant nach einem Umzug. Sollte innerhalb der ersten drei Monate kein anderer Anbieter gewählt werden, bleibt EnBW als dauerhafter Energielieferant bestehen. Diese Regelung betrifft sowohl die Grundversorgung als auch die temporäre Ersatzversorgung.
Stromkostenalarm: EnBW-Kunden zahlen bis zu 16 Euro mehr
Für Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2.900 Kilowattstunden steigen die Kosten um etwa 16 Euro monatlich. Auch Kunden, die EnBW-Strom für Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen nutzen, müssen mit Preiserhöhungen rechnen, sofern keine separaten Stromzähler vorhanden sind. Die Erhöhung beläuft sich hier auf 4,5 Prozent.
Warum Ihre Stromrechnung jetzt steigt: EnBW nennt die wahren Gründe hinter der Preisspirale
EnBW führt den Anstieg der Strompreise auf mehrere Faktoren zurück. Einerseits muss der Konzern den Strom zu höheren Preisen einkaufen, was bisher durch den Vorlauf bei den Einkäufen abgefedert wurde. Nun machen sich die Preissprünge bemerkbar. Andererseits tragen staatliche Abgaben, Umlagen und Steuern zur Preissteigerung bei. Insbesondere die Entscheidungen im Zuge des Verfassungsgerichtsurteils zur Schuldenbremse und die Streichung des Bundeszuschusses zum Netzentgelt führten zu einer Erhöhung der Netzentgelte.
Strompreis-Wende: Während EnBW erhöht, zögern andere Anbieter noch
Während EnBW seine Preiserhöhung ankündigt, halten sich andere Stromanbieter mit ähnlichen Ankündigungen zurück. Eine Umfrage ergab, dass viele Anbieter derzeit keine Preisänderungen planen. Allerdings schließt beispielsweise Eon, mit sechs Millionen Kunden einer der größten Versorger Deutschlands, zukünftige Preiserhöhungen nicht aus.
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