Bei ZF-Friedrichshafen droht der Verlust von 12.000 Arbeitsplätzen. Der Autozulieferer strebt die Umstellung auf Elektromobilität an. Dabei könnten bis zu 12.000 Stellen entfallen. Die Mitarbeiter protestieren dagegen (Merkur: 18.01.24).
Zukunft Elektroauto: ZF-Friedrichshafen steht vor massivem Stellenabbau während der Transformation
ZF befindet sich inmitten einer umfangreichen Transformation. Im Fokus steht der Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektroautos. Diese Veränderung führt allerdings zum Abbau von vielen Arbeitsplätzen. Der Gesamtbetriebsrat sieht einen langfristigen Stellenabbau.
Bis 2028 könnten bis zu 10.000 Jobs bei ZF entfallen. Diese Zahl wurde im Dezember vom Vorstand genannt. ZF äußerte sich aber nicht zu entsprechenden Spekulationen. Die Personalchefin warnte vor Panikmache.
Das Unternehmen berichtet von einer schlechten Auftragslage. Seit 2018 sinkt die Pkw-Produktion weltweit. „Wir befinden uns knietief in der Transformation“, so ZF. Bei E-Motoren wird weniger Personal als bei Getriebemontagen benötigt. Ein Treffen zwischen Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretern war geplant.
Proteste bei ZF: Mitarbeiter gegen Jobabbau und Verlagerung ins Ausland
Der Gesamtbetriebsrat kritisiert den Abbau von Arbeitsplätzen. Betroffen sind Produktion, Einkauf, Buchhaltung, Entwicklung und Controlling. Die Mitarbeiter reagierten mit Protesten und Kundgebungen. Sie fordern ein Ende der „Flucht in die Niedriglohnländer“ von der Unternehmensleitung. ZF plant, sowohl ein Werk in Gelsenkirchen, als auch ein Stoßdämpferwerk in Nordrhein-Westfalen zu schließen. Beide Standorte sind defizitär. Das Unternehmen muss Schulden abbauen und die Transformation finanzieren. Die Schulden belaufen sich auf elf Milliarden Euro.
Die globale Automobilindustrie steht vor Herausforderungen. „Die Umstellung auf Elektroautos verlangt eine komplette Transformation“, so John Bozzella, Präsident der OICA. Auf den Straßen sind bereits 26 Millionen Elektroautos unterwegs. Dabei bestehen die Herausforderungen bei der Ladeinfrastruktur, Stromerzeugung und Lieferketten für Minerale. Auch Aral bemängelte die Infrastruktur.
Deutsche Regierung fördert Elektromobilität mit Milliarden – Jobabbau bei ZF und anderen Zulieferern
Die Bundesregierung fördert die Umstellung auf Elektromobilität. Förderprogramme im Wert von insgesamt acht Milliarden Euro sind geplant. Ziel ist es, Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie zu unterstützen. Die Förderung von Elektroautos wurde jedoch reduziert. Die Regierung hat sich noch nicht dazu geäußert, wie sie die „Verlierer“ der Mobilitätswende unterstützen will.
Bei ZF wird ein schmerzhafter Prozess erwartet. Ähnliche Stellenkürzungen sind auch bei Bosch und Brose geplant.
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