Digitalfunk-Desaster – Milliardenprojekt der Bundeswehr versinkt im Chaos

Der Digitalfunk der Bundeswehr steht sinnbildlich für das Scheitern eines der teuersten Modernisierungsprojekte der deutschen Rüstungsindustrie. Rund 20 Milliarden Euro fließen in die Digitalisierung der landbasierten Operationen, doch der Nutzen bleibt aus. Zusätzlich verschlingt das Projekt über 150 Millionen Euro für externe Beratungsfirmen wie Capgemini und PwC. Diese Berater sollen das Funknetz retten, doch bisher bleibt die Truppe ohne funktionierende Kommunikationssysteme. Die Kombination aus explodierenden Beratungskosten und mangelhafter Funktechnik gefährdet die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr massiv (sueddeutsche: 06.11.25).


Externe Hilfe für scheiternden Digitalfunk

Das Projekt zur Modernisierung der Gefechtskommunikation scheitert an der Realität. Die bestehenden Funkgeräte passen kaum in die unterschiedlich konfigurierten Fahrzeuge.

20-Milliardenprojekt scheitert - Digitalfunk der Bundeswehr bleibt unbrauchbar, Berater kassieren, Truppe kämpft mit Funkproblemen
20-Milliardenprojekt scheitert – Digitalfunk der Bundeswehr bleibt unbrauchbar, Berater kassieren, Truppe kämpft mit Funkproblemen

In einem Leopard-Panzer investieren zwei Techniker über 400 Arbeitsstunden, nur um ein Gerät zu montieren. Diese gewaltige Ineffizienz zieht sich durch die gesamte Umrüstung der Flotte. Der Gefechtsfunk, der als kritische Komponente moderner Kriegsführung gedacht ist, bleibt in diesem Zustand wertlos. Kommunikationssysteme sollen die Truppe vernetzen, doch sie bleiben Stückwerk.

Funktechnik blockiert den Einsatz

Rund 16.000 Fahrzeuge benötigen eine Nachrüstung. Doch während die BWI verzweifelt versucht, Logistik und Hardware abzustimmen, scheitern die digitalen Systeme bereits an grundlegenden Anforderungen. Softwarefehler verhindern eine reibungslose Nutzung. Die Rüstungsindustrie kämpft mit Terminverschiebungen und immer neuen Hardwareproblemen, die den Zeitplan ins Wanken bringen. Das Verteidigungsministerium plant deshalb einen riskanten Kompromissbetrieb mit alten Funkgeräten parallel zum neuen Krisenfunk. Eine Zwischenlösung, die weder taktisch noch technisch überzeugt.

Beraterhonorare in Millionenhöhe

Das Bundeswehrprojekt zählt inzwischen zu den größten Abnehmern privater Beratungsleistungen in Deutschland. Tagessätze über 1200 Euro sind keine Ausnahme. Diese Beratungskosten sollen Struktur in ein Projekt bringen, das strategisch entgleitet. Doch der erhoffte Durchbruch bleibt aus. Statt praktischer Fortschritte wächst die Liste der ungelösten Probleme. Die Beraterteams präsentieren Konzepte, doch die Realität auf dem Gefechtsfeld folgt anderen Gesetzen.


Rüstungsindustrie unter Druck

Rheinmetall, Rohde & Schwarz sowie KNDS gelten als führende Unternehmen der Wehrtechnik. Doch ihre Rolle ist umstritten. Versprochene Lösungen verzögern sich, Zwischenziele misslingen. Die Truppe verliert Vertrauen in die Verantwortlichen, während die weltpolitische Lage mehr denn je eine schlagkräftige Armee erfordert. Die Kritik an der Rüstungsindustrie wächst, denn die Misere gefährdet nicht nur Bundeswehrinteressen, sondern auch Deutschlands Stellung im internationalen Bündnis.

Digitale Schlagkraft steht auf dem Spiel

Der Digitalfunk – oder besser: das Funknetz – ist Kernstück eines modernen Heeres. Doch bisher bleibt der Innovationsanspruch nur ein Lippenbekenntnis. Ein funktionierender Gefechtsfunk entscheidet über Leben, Einsatzfähigkeit und Bündnistreue. Stattdessen liefert das 20-Milliarden-Vorhaben eine Lehrstunde in Verteidigungspolitik, Bürokratie und gescheitertem Fortschritt. Wer den Überblick sucht, findet nur ein Geflecht aus Verzögerungen, Kostenexplosionen und Vertrauensverlust.

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