Wirtschaftsminister Habeck will den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv beschleunigten, um die vorgegebenen Klimaschutzziele zu erreichen. Durch den Krieg in der Ukraine kommt jetzt auch noch das Argument der Unabhängigkeit von russischen Energieträgern dazu. Deshalb drückt Wirtschaftsminister Robert Habeck auf das Tempo beim Ausbau von PV-Anlagen und Windkraftanlagen. Allerdings benötigt man zu deren Herstellung sehr viel Material. Damit frisst die Energiewende einen großen Teil unserer Ressourcen.
Ausbau der Erneuerbaren benötigt große Mengen unterschiedlicher Materialien
Der Bau von Windkraftanlagen frisst große Mengen von Beton und Stahl für die Fundamente und Türme für die Generatoren. Für die Generatoren selbst sind große Mengen an Mangan, Nickel, Molybdän und Kupfer und viele andere Stoffe erforderlich. Dazu werden große Mengen an Silizium, Silber und Indium für die Produktion von PV-Anlagen benötigt. Dazu kommt noch Aluminium für die Rahmen und Trägersysteme.
Materialbedarf bezogen auf Stromerzeugung höher als bei Atomkraftwerken
Ein Forscherteam der Universität für Bodenkultur in Wien hat nun berechnet, wie viel Material die Energiewende benötigt. Das Ergebnis: Der Bau der erforderlichen Wind- oder Solarparks ist bezogen auf die später erzeugte Energie viel ressourcenintensiver, als der Bau von neuen Kohle- oder Atomkraftwerken.
Dazu kommt, dass die benötigten Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer, Aluminium und Beton etwa ein Siebtel der weltweiten CO₂-Emissionen ausmachen. Um das Klimaziel von 1,5 °C zu erreichen, würden die dazu erforderlichen Anlagen bis zum Jahr 2050 zehn Prozent der Eisen-, 20 Prozent der Aluminium- und 30 Prozent der globalen Kupferproduktion fressen.
Ausbau der Erneuerbaren benötigt 10 Prozent des verbleibenden CO₂-Budgets
Allerdings dürften zur Erreichung des Klimaziels insgesamt nur noch 400 Milliarden Tonnen CO₂ bis zum Jahr 2050 ausgestoßen werden. Die erforderlichen Materialien für die Energiewende, wie Stahl, Zement und Aluminium können aber noch lange Zeit nicht klimaneutral hergestellt werden. Deshalb würde laut der Untersuchung zehn Prozent des verbleibenden CO₂-Budgets zum Bau der Anlagen für die Energiewende erforderlich sein.
Ressourcenverbrauch für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen dabei noch nicht berücksichtigt
Dazu kommt aber auch noch der Ressourcenbedarf beim Ausbau der E-Mobilität und Heizsystemen mit Wärmepumpen, die eine ähnliche Ressourcenbilanz aufweisen. Die dazu benötigten Ressourcen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.