DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor Risiko der Deindustrialisierung in Deutschland

Das Jahr 2022 war schwierig für Verbraucher und Unternehmen, die mit den Auswirkungen der Energiekrise kämpfen. Aber wie sieht es im nächsten Jahr, 2023, aus? Yasmin Fahimi, Chefin des DGB, warnt vor einem Abbau von vielen Arbeitsplätzen in Deutschland im neuen Jahr. Die wirtschaftliche Lage sieht nicht gut aus (Welt: 30.12.22).


Drohende Deindustrialisierung: DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor schwieriger Lage in der Industrie

DGB-Chefin Yasmin Fahimi ist besorgt über die aktuelle Lage in der Industrie und warnt vor dem Risiko der Deindustrialisierung. Sie sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, dass die Situation in der Industrie immer noch existenzbedrohend ist. Sie kritisiert auch, dass Unternehmen nach den beschlossenen Energiepreisbremsen keine Boni oder Dividenden mehr bei Zuwendungen über 50 Millionen Euro zahlen dürfen. Dies könne bedeuten, dass Unternehmen staatliche Unterstützung ablehnen müssten, wenn sie an Dividendenzusagen gebunden sind oder neues Kapital für Investitionen benötigen

DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor schwieriger Lage der Industrie aufgrund der Energiekrise und möglichem Abbau von Arbeitsplätzen
DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor schwieriger Lage der Industrie aufgrund der Energiekrise und möglichem Abbau von Arbeitsplätzen
Bild: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Laut Fahimi sind dies die normalen Mechanismen der Marktwirtschaft. Es mag sein, dass manche Leute damit nicht einverstanden sind, aber jetzt ist nicht die Zeit für grundsätzliche Kritik am Kapitalismus, sondern für effektives Handeln in der Realität. Wenn man in der aktuellen Situation auf Dividendenzahlungen verzichtet, akzeptiert man, dass das Risiko der Deindustrialisierung in Deutschland größer wird.


Fahimi warnt vor möglichem Abbau von Arbeitsplätzen in deutscher Industrie

Fahimi befürchtet, dass in den kommenden Monaten viele Betriebe ihre Produktion drosseln und langfristig Arbeitsplätze abbauen könnten. Deshalb werden wir in den Gesprächen mit der Bundesregierung im nächsten Jahr ganz oben auf der Agenda Fragen wie „Wie können wir wettbewerbsfähige Industriestrompreise sicherstellen?“ stellen, so Fahimi im Hinblick auf die geplante Fortsetzung der gemeinsamen Aktion von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Gewerkschaften und Arbeitgebern. Sie sagte auch: „Je tiefer die Schnitte in die Wertschöpfungskette werden, je mehr Unternehmen aus der deutschen Wertschöpfungskette austreten, desto dramatischer wird der Dominoeffekt sein. Das ist keine Frage von ein bis zwei Jahren, sondern von ein bis drei Quartalen im Jahr 2023. Das muss allen politisch Verantwortlichen klar sein.

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