Die Schließung des Standorts Neu-Ulm durch Continental ist nun offiziell und betrifft rund 600 Mitarbeiter. Das Unternehmen teilt auf Anfrage mit, dass der gemietete Standort im zweiten Quartal des kommenden Jahres geschlossen wird. Die Entscheidung beruht auf der „rückläufigen Anwesenheitsquote aufgrund von hybriden Arbeitsmodellen“ wie Homeoffice. Um die Forschung und Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen und automatisiertem Fahren zu fördern, werden die Aktivitäten an den bestehenden Standorten in Ulm konzentriert (swp: 30.06.24).
Ungewisse Zukunft des Grundstücks am Illerpark
Im vergangenen Jahr entschied Continental, auf den Neubau für Forschung und Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen und automatisiertem Fahren in Neu-Ulm zu verzichten. Ursprünglich sollte ein Neubau im Ulmer Ried entstehen, doch nach mehrfachen Verschiebungen wurde das Projekt schließlich komplett aufgegeben.
Die Zukunft des 15.500 Quadratmeter großen Grundstücks nahe dem Baugebiet „Wohnen am Illerpark“ bleibt unklar. Conti betont, dass man in guten und konstruktiven Gesprächen mit der Stadt Neu-Ulm stehe. Auch die Stadtverwaltung bestätigt die laufenden Gespräche, kann jedoch derzeit keine neuen Informationen mitteilen.
Continental schließt Standort: 600 Jobs in Neu-Ulm betroffen – was bedeutet das für die Zukunft?
Continental prüft kontinuierlich die Auslastung seiner Gebäude an allen Automotive-Standorten und konsolidiert diese, wo es sinnvoll erscheint. Dies betrifft auch die Gebäude in Ulm und Neu-Ulm. Das Ziel, aus den bislang drei Standorten in Ulm und Neu-Ulm einen Standort zu machen, bleibt bestehen, jedoch nicht in Neu-Ulm.
Über die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Zahl der Arbeitsplätze macht das Unternehmen keine konkreten Angaben. Es ist jedoch bekannt, dass etwa 190 Arbeitsplätze in den administrativen Strukturen sowie in Forschung und Entwicklung bei der Conti-Tochter „ADC GmbH für Automotive Distance Control Systems“ betroffen sein könnten. ADC hat Standorte in Memmingen, Riemerling und Lindau sowie in Ulm und Neu-Ulm. In der Doppelstadt sind insgesamt rund 600 Personen bei Continental beschäftigt.
Kontinuierliche Anpassungen an die Unternehmensstrategie
Das Unternehmen betont, dass die Anpassungen Teil einer fortlaufenden strategischen Überprüfung sind. Diese soll sicherstellen, dass Ressourcen effizient genutzt werden und die Standorte optimal ausgelastet sind. Die Entscheidung zur Schließung des Standorts Neu-Ulm und zur Konsolidierung in Ulm ist ein Schritt in diesem Prozess.
Insgesamt spiegelt diese Entwicklung den Wandel in der Arbeitswelt wider, der durch hybride Arbeitsmodelle und Homeoffice vorangetrieben wird. Continental reagiert darauf, indem es seine Ressourcen bündelt und Standorte zusammenführt. Die Zukunft des Grundstücks in Neu-Ulm bleibt jedoch weiterhin offen, und die Gespräche zwischen Continental und der Stadtverwaltung werden entscheidend für die weitere Nutzung sein.
Die Schließung des Continental-Standorts in Neu-Ulm markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Während die Aktivitäten in Ulm konzentriert werden, bleibt die Zukunft des Grundstücks in Neu-Ulm ungewiss. Die Auswirkungen auf die Belegschaft sind noch nicht vollständig absehbar, jedoch ist klar, dass einige Arbeitsplätze dem Sparkurs zum Opfer fallen könnten. Continental bleibt in Gesprächen mit der Stadt, um eine Lösung für das ungenutzte Grundstück zu finden.
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