China verbietet den Export von Kerntechnologien für Solarmodule

In einem Spiegelbild dessen, was die Vereinigten Staaten mit der Halbleiter-Lithographie-Technologie veranlasst haben, hat China kürzlich seine Regeln für den Export mehrerer Kerntechnologien für Solarmodule geändert. Mit einem Exportverbot für diese Technologien will China seinen führenden Status und seinen globalen Marktanteil in diesem Sektor verteidigen. (asiatimes: 01.02.23)


Chinas Solarpanel-Hersteller: Ein neues Exportverbot

Ein Solarpanel auf einem Dach kann hundert Siliziumstücke enthalten, und China hat mittlerweile die weltweite Führung bei den Maschinen, um diese herzustellen. Jetzt ist es chinesischen Herstellern verboten, ihre großen Silizium-, Schwarzsilizium- und Monoguss-Siliziumtechnologien im Ausland zu verwenden. Dies geht aus den geänderten Exportrichtlinien, die das Handelsministerium und das Ministerium für Wissenschaft und Technologie veröffentlicht hat, hervor.

China verbietet den Export von Kerntechnologien zur Herstellung von Solarzellen. Reaktion auf amerikanische Zölle auf chinesische Solarmodule
China verbietet den Export von Kerntechnologien zur Herstellung von Solarzellen. Reaktion auf amerikanische Zölle auf chinesische Solarmodule
Bild: Oregon Department of Transportation, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Chinesische Firmen produzieren mehr als 80 % der Solarmodule der Welt. In den letzten zehn Jahren waren die Hersteller aber mit hohen Zöllen konfrontiert, welche die Vereinigten Staaten verhängt haben.

Einige Hersteller verlegten ihre Einrichtungen nach Thailand und Malaysia, um die Zölle zu umgehen. Doch Peking möchte nicht, dass sie ihre Kerntechnologien ins Ausland bringen. Laut einem Technologieexperten will China mit dem Exportverbot Indien daran hindern, einer der weltweit größten Lieferanten von Solarmodulen zu werden.


Zölle auf Solarmodule – chinesische Hersteller verlagern Produktion nach Südostasien

Im Jahr 2012 verhängten die USA Zölle auf chinesische Solarmodule. Deshalb zogen einige chinesische Hersteller von Solarmodulen nach Taiwan, um die Zölle zu umgehen. Doch die USA weiteten ihre Zölle auch auf Taiwan aus. Dies veranlasste die chinesischen Hersteller ihre Produktion nach Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam zu verlegen. Im vergangenen Juni kündigte die Biden-Regierung an, sie werde für 24 Monate auf Zölle auf Solarmodule verzichten, die aus diesen vier Ländern in die USA importiert werden.

Chinas Import-Export-Richtlinien für Siliziumtechnologien: Änderungen und Auswirkungen für chinesische Solarmodule

Um mehr chinesischen Firmen zu verbieten, ihre wichtigsten Siliziumtechnologien ins Ausland zu transferieren, schlug Chinas Handelsministerium letzten Monat vor, diese Technologien in seine Import- und Exportrichtlinien aufzunehmen. Das mag so klingen, als ob die Tür geschlossen wird, nachdem das Pferd aus dem Stall ist, aber das ist nicht ganz der Fall. Unternehmen haben möglicherweise bereits einige Maschinen ins Ausland verlagert, um großformatiges Silizium herzustellen. Aber wenn sie Teile, Maschinen und technischen Support benötigen, können sie nicht mehr auf dem chinesischen Festland einkaufen.

Peking schlug auch vor, den Export von Laserradar-, Genomeditierungs- und landwirtschaftlichen Kreuzungstechnologien des Landes einzuschränken. Eine öffentliche Konsultation begann am 30. Dezember und endete am 28. Januar. Nach der Konsultation beschloss die Handelsindustrie, den Export von großen Silizium-, schwarzen Silizium- und gegossenen monopassivierten Emitter- und Rückseitenzellen-Technologien (PERC) zu verbieten.

China verbietet den Export von großformatigen Silizium-Technologien – Auswirkungen auf die Solarmodul-Branche

Laut einem chinesischen IT-Kolumnisten sind große Silikone mit einer Größe zwischen 182 mm und 210 mm zum weltweiten Standard geworden. Ihr Marktanteil stieg von 4,5 % im Jahr 2020 auf 45 % im Jahr 2021. In Zukunft wird dieser wahrscheinlich auf 90 % steigen. Der Experte vermutet, dass chinesische Firmen, die versuchten, große Silikone im Ausland zu produzieren, von dem neuen Exportverbot betroffen sein könnten. Durch das Verbot seien sie möglicherweise nicht mehr in der Lage, die notwendige Ausrüstung aus China zu kaufen.

Im Bereich der Solarmodule beziehen sich kleine Silikone auf solche mit einer Größe von 166 mm oder darunter. Je größer ein Stück Silizium ist, desto niedriger sind die Stromerzeugungskosten.  


Chinesisches Exportverbot für Solartechnologien: Reaktionen von Experten

Song Hao, stellvertretender Vizepräsident von GCL Technology, einem Lieferanten von elektronischen Wafern für die Solarindustrie, sagte, dass das Exportverbot chinesische Firmen zwar daran hindern würde, nach Übersee zu expandieren, aber den Export ihrer Produkte aus China nicht behindern wird. Laut Song sei es vernünftig, dass China den Export seiner fortschrittlichsten Solarmodultechnologien verboten habe, da viele Industrieländer in der Vergangenheit ähnliche Dinge wie China getan hätten.

Lu Jinbiao, stellvertretender Direktor des Expertenkomitees der Silicon Industry of China Nonferrous Metals Industry Association, sagte, das Exportverbot für schwarzes Silizium und gegossene Mono-PERC-Technologien habe möglicherweise keine großen negativen Auswirkungen auf die Industrie, da sie kaum noch gebraucht werden.

Laut Lu hätten viele chinesische Großhersteller von Solarmodulen, wie Longi Green Energy Technology, JA Solar Technology und Trina Solar Co, ihre Produktion in den letzten zwei Jahren bereits nach Südostasien verlagert. Diese Firmen würden einigen Einschränkungen ausgesetzt sein, wenn sie Kristallöfen oder Schneidegeräte für Siliziummaterial aus China kaufen wollten, um große Siliziumelemente herzustellen.

Yu Duo, Solarenergieanalyst bei Oilchem.net, findet, Indien habe im vergangenen Jahr eine Reihe neuer Maßnahmen zur Unterstützung seiner Hersteller von Solaranlagen eingeleitet, um seine Abhängigkeit von chinesischen Produkten zu verringern. Seiner Meinung nach wolle China Indien daran hindern, seine Technologien zu erhalten.

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