Chemie-Konzern Evonik streicht 7000 Stellen

Evonik-Chef Christian Kullmann plant den größten Umbau in der Geschichte des Essener Chemie-Konzerns. Ziel ist es, das Unternehmen schlanker und effizienter zu gestalten. Dabei sollen insgesamt 7000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Zukünftig basiert Evonik auf zwei Segmenten: Custom Solutions und Advanced Technologies. Jedes dieser Segmente erzielt derzeit einen Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Euro (bild: 13.12.24).


Neue Struktur mit klaren Schwerpunkten

Die Umstrukturierung geht mit erheblichen Einsparungen einher. Bereits eingeleitete Sparmaßnahmen führen zum Abbau von rund 2000 Arbeitsplätzen. Gleichzeitig plant der Konzern, Geschäfte mit 3600 Beschäftigten an den Standorten Marl und Wesseling auszugliedern. Laut Kullmann könnten diese Standorte entweder verkauft oder in Gemeinschaftsunternehmen integriert werden.

Evonik-Chef Christian Kullmann plant den größten Umbau in der Geschichte des Essener Chemie-Konzerns.  7000 Stellen sollen wegfallen
Evonik-Chef Christian Kullmann plant den größten Umbau in der Geschichte des Essener Chemie-Konzerns. 7000 Stellen sollen wegfallen

Insgesamt dürften dadurch etwa 7000 der derzeit 32.000 Stellen entfallen. Der Stellenabbau betrifft sowohl die operative Ebene als auch das Management. Evonik plant, eine komplette Führungsebene zu streichen, um die Hierarchien flacher zu gestalten.

Veränderungen im Vorstand

Auch im Vorstand stehen Veränderungen an. Die beiden neuen Segmente Custom Solutions und Advanced Technologies werden von Lauren Kjeldsen aus den USA und Claudine Mollenkopf aus Frankreich geleitet. Gleichzeitig scheiden die bisherigen Vorstandsmitglieder Harald Schwager und Johann-Caspar Gammelin aus.

Dieser Schritt zielt darauf ab, die Führung neu zu strukturieren und auf Effizienz zu trimmen. Mit der neuen Aufstellung will Evonik global wettbewerbsfähiger agieren und schneller auf Marktveränderungen reagieren.

Globale Präsenz und breites Produktportfolio

Evonik ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro. Das breite Produktportfolio des Konzerns kommt in zahlreichen Bereichen zum Einsatz: Industrie, Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung sowie Körperpflege- und Reinigungsmittel.

Mit der geplanten Neustrukturierung hofft Kullmann, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Effizienz, Schnelligkeit und Innovationskraft sollen dadurch gestärkt werden.


Zukunftsperspektiven für Evonik

Der geplante Umbau spiegelt den aktuellen Wandel in der Chemieindustrie wider. Angesichts globaler Herausforderungen müssen Unternehmen flexibel und dynamisch handeln. Kullmanns Strategie zeigt, dass Evonik bereit ist, sich diesen Herausforderungen zu stellen.

Durch die Fokussierung auf die neuen Segmente und den Abbau von Hierarchiestufen könnte Evonik agiler und schlagkräftiger auftreten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Maßnahmen auf die Marktposition des Unternehmens auswirken.

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