CEOs besorgt – Absatzprobleme bei Elektroautos und Sonderschichten für Verbrennungsmotoren

Die Elektroauto-Branche durchlebt gegenwärtig eine Phase der Herausforderungen aufgrund zunehmender Absatzprobleme. Trotz hoher Investitionen in Kapazitäts- und Technologieentwicklung übersteigt das Angebot die Nachfrage. Das zwingt die Unternehmen dazu, Kosten zu senken (marktscreener: 30.01.24).


GM CEO Mary Barra besorgt über Elektroauto-Wachstum, auch Ford und Tesla kämpfen mit rückläufigen Absatzzahlen

Mary Barra, CEO von General Motors, äußerte sich auf einer Pressekonferenz besorgt über das gedämpfte Wachstum bei Elektrofahrzeugen. GM hat bereits seine Produktionsziele aufgrund der nachlassenden Nachfrage gesenkt. Dennoch zeigt sich Barra optimistisch aufgrund positiver Branchenprognosen. Diese prognostizieren für dieses Jahr einen Anstieg der Elektroautoverkäufe in den USA um mindestens 10 %, verglichen mit etwa 7 % im Jahr 2023.

Prognosen für das Elektroauto-Wachstum, Überangebot im EV-Markt und zunehmende Absatzprobleme. Verbrenner wieder mehr gefragt
Prognosen für das Elektroauto-Wachstum, Überangebot im EV-Markt und zunehmende Absatzprobleme. Verbrenner wieder mehr gefragt
Bild: Booredatwork.com, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Auch Ford hat aufgrund der verlangsamt steigenden Wachstumsrate bereits Maßnahmen zur Kürzung der Elektroauto-Produktion ergriffen. Elon Musk, CEO von Tesla, unterstrich die kurzfristigen Probleme und warnte vor einem Rückgang des Umsatzwachstums im laufenden Jahr. Dies führte zu einem erheblichen Verlust an Marktkapitalisierung für Tesla.

Verunsicherte Verbraucher, Renaults Börsenrückzug und Zulieferer-Probleme in der Elektroauto-Branche

Ein Portfoliomanager von ACR Alpine Capital Research, Tim Piechowski, betonte, dass Verbraucher durch Ladebeschränkungen und Batterieprobleme verunsichert sind, was zu einer verlangsamten Akzeptanz führt.

Renault hat angesichts der ungünstigen Börsenlage seine Pläne für den Börsengang seiner Elektrofahrzeug-Sparte aufgegeben.

Auch Zulieferer spüren die Auswirkungen der rückläufigen Nachfrage. Der chinesische Batteriehersteller CATL prognostizierte ein geringeres Gewinnwachstum für 2023 aufgrund von verstärktem Wettbewerb und schwindender Nachfrage in China, dem größten Markt für Elektroautos weltweit.


Prognosen für das Elektroauto-Wachstum, Überangebot im EV-Markt und Absatzprobleme in Deutschland

BYD, der zweitgrößte chinesische Batteriehersteller, und LG Energy Solution, ein weiterer bedeutender Akteur, erwarten ein verlangsames Wachstum des globalen Elektroauto-Marktes in diesem Jahr.

Adam Jonas von Morgan Stanley wies darauf hin, dass der globale EV-Markt aktuell mit einem Überangebot konfrontiert ist, was zu Schwierigkeiten bei Unternehmen wie Albemarle führt, die Stellen abbauen und Investitionen kürzen.

In Deutschland ging der Absatz von Elektroautos im vergangenen Jahr um 16 % zurück, und weitere Rückgänge werden für 2024 erwartet. Dies wird unter anderem auf das Auslaufen von Subventionen und die allgemein trübe wirtschaftliche Lage zurückgeführt.

Europäische Elektroauto-Start-ups kämpfen, Autohersteller bleiben langfristig am Ball, VW fährt Sonderschichten bei Verbrennern

Europäische Automobilhersteller stehen im Wettbewerb mit chinesischen Konkurrenten, und besonders Start-ups im Elektrofahrzeugsektor haben es derzeit schwer. Unternehmen wie Arrival, Lordstown Motors, Proterra und Volta Trucks sehen sich mit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und Kapitalbeschaffungsschwierigkeiten konfrontiert. Polestar plant aufgrund der angespannten Marktlage, etwa 15 % seiner Belegschaft, das sind rund 450 Mitarbeiter, abzubauen.

Trotz der aktuellen Absatzprobleme setzen Autohersteller langfristig weiterhin auf Elektrofahrzeuge, auch wenn sie vorerst noch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor profitieren. GM hat bereits signalisiert, flexibel zwischen der Produktion von Elektrofahrzeugen und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu wechseln. Die Nachfrage nach den neuen ID-Modellen bei Volkswagen lässt zu wünschen übrig, sodass die Produktion zurückgefahren wurde. Stattdessen möchten Kunden vermehrt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Dies führt dazu, dass das Werk in Wolfsburg nun Sonderschichten für die Produktion von Golf und Tiguan einrichten muss (auto-motor-und-sport: 29.01.24).

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