Autofahrer sollen nach dem Wunsch der Regierung auf Elektroautos umsteigen. Ein E-Auto sei trotz hoher Anschaffungskosten günstiger als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, da Strom günstiger ist als herkömmliche Kraftstoffe. Doch die Zeiten günstigen Stroms sind vorbei. Experten vom Center for Automotive Research sind mittlerweile der Meinung, dass diese Rechnung bald nicht mehr auf geh (Handelsblatt: 21.09.22).
Höhere Strompreise führen zum Kostennachteil von E-Auto
Die Entscheidung für ein E-Auto oder einen Verbrenner ist für die meisten Autofahrer eine Kostenfrage. Der Verbrenner sind beim Kauf zunächst viel kostengünstiger. Dafür würde sich ein Elektroauto über die Zeit aufgrund der geringere Wartungskosten und dem deutlich günstigere Strompreis schneller amortisieren, so die Verfechter der Elektroautos. Dass dem bald nicht mehr so sein wird, warnt jetzt der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.
Umweltbonus für E-Autos wird zum Jahresende gekürzt
Da sich der staatliche Zuschuss für ein Elektroauto zum Jahreswechsel verringert wird und die Strompreise immer weiter steigen, wird laut Dudenhöffer ein kostengünstigerer Betrieb bald nicht mehr möglich sein. So das Fazit einer Studie des Center for Automotive Research (CAR). Die Autoexperten haben dazu die Kosten drei aktuelle Elektroautos im Vergleich zu einem Verbrennen gegenübergestellt
Bei diesem Vergleich erreichen die Elektroautos aktuell noch einen Preisvorteil von etwa 36 Euro pro Monat. Die Gesamtkosten liegen dabei bei rund 596 Euro, während die Verbrenner im Schnitt etwa 631 Euro aufbringen müssen. Der Rechnung wurde ein Strompreis von 32 Cent pro kWh für den Ladestrom zugrundegelegt und 1,87 Euro für den Liter Benzin für den Verbrenner. „Bei diesen Bedingungen funktioniert Elektromobilität gerade noch“, sagt Dudenhöffer. Doch der angesetzte Strompreis ist bereits „historisch“, denn für einen Durchschnittshaushalt liegt der Preis laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bereits bei über 37 Cent pro kWh.
Betriebskosten für Elektroautos steigen mit Strompreis kräftig
Das Schweizer Prognoseinstitut Prognos geht bereits für das Jahr 2023 von einem Strompreis von 50 Cent pro kWh aus. Damit gäbe es für ein Elektroauto sogar ohne Kürzung des Umweltbonus keinen Preisvorteil mehr. Mit der Kürzung des Umweltbonus zum Jahreswechsel deutlich teurer. Mit der Kürzung des staatlichen Zuschusses wäre der Betrieb sogar beim historischen Wert von 32 Cent/kWh teurer als ein Verbrenner. Bei 50 Cent pro kWh liegen laut der Studie die Gesamtbetriebskosten für ein E-Autos um 71 Euro höher als bei einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
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