Die Entscheidung des Autozulieferers Magna, das Werk in Roitzsch zu schließen, steht fest. Rund 250 Mitarbeiter werden ihre Stellen verlieren, da die Produktionsstätte bis zum Jahresende aufgelöst werden soll. Diese Maßnahme folgt der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, die Produktion ins Ausland zu verlegen (mdr: 18.04.24). Trotz intensiver Bemühungen und zahlreicher Vorschläge der Gewerkschaft IG Metall, das Werk zu erhalten, fand sich kein Käufer. Die Schließung erfolgt somit wie geplant.
Ende einer Ära: Magna verlegt Produktion von Roitzsch nach Österreich
Die Produktionsanlagen in Roitzsch haben mehr als zwei Jahrzehnte lang Allradgetriebe für Luxusautos mit Verbrennungsmotor gefertigt. Magna wird diese Anlagen jetzt an den Stammsitz des Unternehmens in Österreich verlegen.
Diese Getriebe finden in der neuen Generation von Elektroautos keine Verwendung mehr, was den Standort in Deutschland überflüssig macht. Die Schließung und Verlagerung der Produktion bilden einen Teil einer umfassenderen Umstrukturierung. Diese findet innerhalb der Automobilindustrie statt. Die Branche konzentriert sich dabei zunehmend auf die Elektromobilität.
Auswirkungen auf die Belegschaft und regionale Wirtschaft
Die Schließung des Werks ist für die Region und ihre Einwohner ein schwerer Schlag. Viele der betroffenen Mitarbeiter haben den Großteil ihrer beruflichen Laufbahn in dem Werk verbracht. Um die sozialen Folgen abzufedern, haben Arbeitnehmervertreter und der Magna-Konzern einen Sozialplan ausgearbeitet, der finanzielle Abfindungen vorsieht. Diese Kompensationen sollen den Übergang für die betroffenen Mitarbeiter erleichtern und bieten zumindest eine kurzfristige finanzielle Sicherheit. „Für diese sei eine finanzielle Abfindung ausgehandelt worden“, betont Betriebsrat Friedrich. Dennoch bleibt die Zukunft für viele ungewiss. Der Verlust von Arbeitsplätzen und Kaufkraft könnte die lokale Wirtschaft erheblich beeinträchtigen.
Die Schließung des Werks in Roitzsch wird bis Ende Oktober 2024 abgeschlossen sein. Die Räumung der Fabrikhallen soll zum Jahresende abgeschlossen sein. Diese Maßnahme betont die dringende Notwendigkeit für lokale und nationale Entscheidungsträger. Sie müssen Strategien entwickeln. Diese Strategien sollen helfen, die negativen Auswirkungen von industriellen Rückzügen abzufedern. Zudem ist es wichtig, alternative Arbeitsmöglichkeiten für die betroffenen Mitarbeiter zu schaffen.
Lesen Sie auch:
- Automobilzulieferer Magna schließt Standort in Köln – Ungewissheit in Untergruppenbach
- Automobilzulieferer Fehrer schließt zwei Standorte und verlagert Produktion ins Ausland
- Continental streicht 7500 Stellen in der Automobilsparte
- Automobilzulieferer Valeo kündigt Schließung des Elektromotorenwerks in Bad Neustadt an