Die australische Koalition will Kernenergie wieder fördern. Die stellvertretende liberale Führerin Sussan Ley sieht mittlerweikle einen Meinungswandel in der australischen Bevölkerung gegen Labors Kernenergie-Widerstand. Bei den nächsten Wahlen wird die Opposition Kernenergie als Alternative vorstellen. Ihr Ziel: niedrigere Energiepreise und weniger CO₂-Ausstoß für Australien (skynews: 09.08.23).
Australiens Kurswechsel: Von Kohle zu Kernenergie – Opposition stellt revolutionären Plan vor
Bei den nächsten Wahlen setzt die australische Regierungskoalition wahrscheinlich auf Atomkraft. Ihr Ziel ist es, die Energiepreise zu senken und CO₂ zu reduzieren. Nach der verlorenen Wahl gab der Oppositionsführer Peter Dutton einen Auftrag. Schatten-Energieminister Ted O’Brien sollte die Möglichkeiten einer heimischen Kernenergieindustrie prüfen (skynews: 02.08.22).
Ein Jahr später legte die Opposition die Enthüllung ihren Plan vor, wichtige Kohlebergbauregionen in Atomzentren umzuwandeln.
Die Koalition will ihre Politik vor der nächsten Wahl festlegen. Damit will sie sich klar von der erneuerbaren Energie-Agenda abgrenzen.
Sussan Ley, Vize-Chefin der Liberalen, bemerkte einen Meinungswandel der Bevölkerung. Sie wendet sich von Labours starker Atomkraft-Gegnerschaft ab. Ley betonte, dass die Koalition erneuerbare Energien nicht ablehnt. Doch sie sieht in der Kernenergie eine wichtige Stütze für andere Energiequellen.
Von Kohle zu Atomkraft – Australiens Opposition wagt den großen Schritt
„Es geht nicht darum, von oben Anweisungen zu geben, es geht um eine Einigung auch mit der Labour Party, die weit davon entfernt ist, was ein großer Fehler ihrerseits ist.“ „Das Blatt wendet sich wieder, es ist ein Gespräch, an dem sich das ganze Land beteiligen muss, und sie, die Labour Party, sind es einfach nicht.“
Nach einem Moratorium, das in den 1990er-Jahren unter der ehemaligen Howard-Regierung in Australien verhängt wurde, ist die heimische Kernenergieindustrie in Australien verboten.
Einige Koalitionsabgeordnete haben während ihrer Regierungszeit die alternative Energiequelle als Finanzierungsoption für die Clean Energy Finance Corporation angesprochen, aber der Vorschlag wurde von Labour konsequent abgelehnt. Energieminister Chris Bowen hat die Kernenergie als „dumme“ und teure Lösung für Australiens Energiewende bezeichnet (skynews: 28.09.23).
Aber die Opposition wird den Übergang von Kohle zu Atomkraft vorantreiben und stillgelegte Kraftwerke wie Liddell in the Hunter als Standorte für einen möglichen kleinen modularen Reaktor identifizieren. Der Schattenenergieminister argumentierte, dass der vorgeschlagene Übergang die Bemühungen Australiens zur Emissionsreduzierung erheblich verbessern würde, und wies gleichzeitig auf geringere Kosten aufgrund der Umnutzung der bestehenden Infrastruktur hin.
Kernkraft: Australiens Weg zu weniger CO₂ und mehr Arbeitsplätzen
„Der Ersatz von nur einem der 50 Kohlegeneratoren Australiens durch Atomkraft würde jährlich etwa 1,6 Millionen Tonnen CO₂ einsparen, was den Emissionen von fast 900.000 benzinbetriebenen Autos entspricht“, schrieb O’Brien in The Australian. „Kernkraft würde auch die Umweltschäden durch Tausende Kilometer lange Übertragungsleitungen vermeiden, die neue Wind- und Solarprojekte verbinden.“
„Kernkraftwerke schaffen mehr und besser bezahlte Arbeitsplätze, da sie mehr Strom produzieren können, auf mehr Wertschöpfungsketten und besser ausgebildete Arbeitskräfte angewiesen sind. Durch den Ersatz von Kohle durch Atomkraft können die meisten Kraftwerksarbeiter in derselben Stadt leben und ihrem Beruf nachgehen, wenn auch an einem saubereren und sichereren Arbeitsplatz.“
Eine Umfrage in Warringah zeigte, dass 59 Prozent der jungen Wähler die Energiealternative unterstützen, 28 Prozent sind dagegen.
Der Minerals Council of Australia befragte 2600 Wähler im Mai. Ergebnis: 45 Prozent befürworten Atomkraft, 23 Prozent sind dagegen.
Nach dem Sieg im Jahr 2022 verfolgt Australiens Regierung eine energische Energiewende. Sie will 82 Prozent erneuerbare Energien im Stromnetz erreichen. Zudem soll die Emissionsreduktion bis 2030 gesetzlich auf 43 Prozent festgelegt werden.
Darüber hinaus wurden große Offshore-Windprojekte vorangetrieben, indem in der NSW Hunter-Region und in Gippsland, Victoria, offizielle „Offshore-Windzonen“ eingerichtet wurden.
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