Vor den Wahlen in Niedersachsen hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck nur einen Wahlkampfauftritt. Allerdings musste das Publikum draußen bleiben. Aus Sicherheitsgründen hieß es. Habeck sprach ausschließlich vor ausgewählten Mitgliedern seiner Partei und erklärte ihnen, warum er zwei Atomkraftwerke über den Winter hinweg weiter laufen lässt (Welt: 05.10.22). Die Angst vor einem Absturz bei den Wahlen ist bei den Grünen mittlerweile groß.
Habeck redet auf Wahlkampfveranstaltung nur vor handverlesenem Publikum
Bei den Umfragewerte erlebte Robert Habeck in den letzten Tagen bereits einen signifikanten Absturz in der Beliebtheit deutscher Politiker. Es ist also kein Wunder, dass die Grünen ihren einst beliebtesten Politiker vor der Wahl in Niedersachsen regelrecht verstecken. Nicht nur vor seinen Gegnern, sondern vor allem vor seinen ehemaligen Anhängern. Denn mit der Verlängerung der Laufzeit für zwei Atomkraftwerke und der Rückholung von Braunkohlekraftwerke ans Netz hat er zahlreichere Sympathisanten und Stammwähler mittlerweile massiv verärgert.
Polizei riegelt Veranstaltung komplett ab
Deshalb sprach der Wirtschaftsminister am 3. Oktober nur vor ein paar Dutzend handverlesenen Parteimitgliedern und einigen ausgewählten Journalisten. Die Veranstaltung wurde an das interessierte Publikum zusätzlich über Großbildschirme draußen an den Biertische überragen. Wer zuhören wollte, musste aber zunächst Taschenkontrollen über sich ergehen lassen, um in den von der Polizei abgeschirmten uneinsehbaren Bereich zu kommen. Die Polizei sollte dafür sorgen, dass Habeck nicht von Demonstranten gestört wird. Den Schutz für die Veranstaltung haben sich die Grünen 15.000 Euro kosten lassen.
Baerbock bei Wahlkampfveranstaltung in Göttingen von Demonstranten übertönt
Ein Tag zuvor wurde bereits ein Wahlkampfauftritt von Annalena Baerbock in Göttingen von Demonstranten massiv gestört. Baerbock sprach auf einer Veranstaltung in Göttingen vor rund 1000 Zuhören (goettinger-tagblatt: 02.10.22). Allerdings gab es bereits zu Beginn ihrer Rede ein ohrenbetäubendes Trillerpfeifen-Konzert, sodass Baerbock so gut wie nicht zu verstehen war. Dazu kamen Rufe wie: „Baerbock muss weg“-, „Kriegstreiber“- und „Hau ab“, sowie „Verarmung und Krieg dank den Grünen“, oder „Wer Grün wählt, wählt den Krieg“ Zusätzlich war auf Transparenten zu lesen: „Atomkrieg? Nein, danke!“, „Grüne? Nein, danke!“, „Krieg ist der größte Klimakiller“ und ähnliche Kommentare. Unter den Demonstranten waren sowohl Vertreter der Friedensbewegung, als auch Mitglieder der Göttinger Linken und der AfD. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat darüber allerdings nicht berichtet.
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