Alarmstufe Rot im deutschen Mittelstand – Sparkassen warnen vor Mittelstandskrise

Deutschlands Wirtschaft steht auf der Kippe. Die Alarmstufe Rot gilt für viele Betriebe, denn steigende Kosten, sinkende Erträge und wachsende Unsicherheit bedrohen die Stabilität. Die Sparkassen sprechen von einer gefährlichen Entwicklung, da die Eigenkapitalquote vieler Firmen rapide sinkt. Immer mehr Unternehmen geraten in finanzielle Not, während die Zahl der Unternehmenspleiten zunimmt. Die Mittelstandskrise greift tiefer, als es offizielle Konjunkturdaten vermuten lassen (welt: 07.10.25).


Alarmstufe Rot: Finanzielle Basis bricht weg

Fast jedes dritte Unternehmen besitzt laut Creditreform nur noch eine Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent. Das ist der höchste Wert seit fast einem Jahrzehnt – und für die Sparkassen ein klares Signal der Alarmstufe Rot. Fehlendes Eigenkapital bedeutet Abhängigkeit von Fremdkapital, steigende Zinslasten und begrenzte Handlungsspielräume. „Die finanzielle Stabilität ist akut gefährdet“, so die Einschätzung vieler Banker.

Alarmstufe Rot im deutschen Mittelstand: Schwache Eigenkapitalquote, wachsende Unternehmenspleiten und drohende Mittelstandskrise
Alarmstufe Rot im deutschen Mittelstand: Schwache Eigenkapitalquote, wachsende Unternehmenspleiten und drohende Mittelstandskrise

Ein Blick in die Zahlen zeigt, wie ernst die Lage ist: 35 Prozent der befragten Firmen berichten über sinkende Gewinne, weitere 48 Prozent über stagnierende Erträge. Besonders Handel und verarbeitendes Gewerbe spüren die Mittelstandskrise deutlich. Hohe Energiekosten, teure Löhne und eine schwache Nachfrage verschärfen die Lage zusätzlich.

Schrumpfende Investitionen und Personalabbau

Auch am Arbeitsmarkt herrscht Alarmstufe Rot. Zahlreiche Mittelständler bauen Personal ab, um Kosten zu senken. Laut Creditreform haben 18 Prozent der Betriebe ihre Belegschaft reduziert. Nur wenige stellen noch ein. Besonders betroffen ist die Industrie, wo rund 21 Prozent der Unternehmen Jobs streichen. Die Sparkassen sehen in dieser Entwicklung ein Warnsignal: Fehlende Liquidität zwingt Firmen zum Rückzug, was die Mittelstandskrise weiter anheizt.

Zwar zeigt der Geschäftsklimaindex eine leichte Verbesserung, doch die Basis bleibt schwach. Der Geschäftslageindex liegt weiter im negativen Bereich – das dritte Jahr in Folge. Die Eigenkapitalquote schmilzt, während die Unsicherheit wächst. Viele Unternehmer investieren nur noch in Ersatzanlagen, nicht in Wachstum.

Unternehmenspleiten auf Rekordniveau

Die steigende Zahl der Unternehmenspleiten belegt die Ernsthaftigkeit der Situation. 11 900 Firmen meldeten im ersten Halbjahr 2025 Insolvenz an – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Damit erreicht die Zahl der Pleiten den höchsten Stand seit zehn Jahren. Die Sparkassen warnen vor einer Insolvenzwelle, die vor allem den Mittelstand trifft.

Unter den betroffenen Namen finden sich Traditionsbetriebe wie Closed, Schlaraffia und Kiekert. „Bekanntheit schützt nicht vor Insolvenz“, betont Christoph Niering, Vorsitzender des Verbands der Insolvenzverwalter. Wer sein Geschäftsmodell nicht modernisiert, riskiert den Absturz. Fehlende Innovationsbereitschaft und eine sinkende Eigenkapitalquote verschärfen die Mittelstandskrise zusätzlich.


Standort Deutschland verliert an Kraft

Trotz leichter Belebung im Baugewerbe fehlt es an nachhaltigen Impulsen. Der Investitionswille bleibt schwach, und die Alarmstufe Rot zieht sich quer durch die Branchen. Hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie und eine zunehmende Steuerbelastung machen den Standort unattraktiv. Viele Unternehmen verschieben Zukunftsprojekte oder verlagern Investitionen ins Ausland.

Creditreform-Ökonom Patrik-Ludwig Hantzsch fordert entschlossene Strukturreformen. Nur wettbewerbsfähige Energiepreise und weniger Bürokratie könnten den Mittelstand stabilisieren. Die Sparkassen schließen sich dieser Forderung an, denn ohne Vertrauen in planbare Rahmenbedingungen droht die Mittelstandskrise dauerhaft.

Fazit: Alarmstufe Rot bleibt bestehen

Solange sich Energiepreise, Zinsen und politische Unsicherheiten nicht verbessern, bleibt für viele Firmen Alarmstufe Rot Realität. Die Eigenkapitalquote fällt weiter, Unternehmenspleiten nehmen zu, und die Mittelstandskrise vertieft sich. Ohne strategische Entlastungen droht der deutschen Wirtschaft der Verlust ihrer wichtigsten Stärke – des Mittelstands.

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