Alarmruf aus der Stahlindustrie: Hohe Energiekosten bedrohen Arbeitsplätze

Anne-Marie Großmann, Miteigentümerin der Georgsmarienhütte, beschreibt die dramatische Lage der deutschen Stahlindustrie. Hohe Energiekosten gefährden tausende Arbeitsplätze. Die 36-Jährige fordert entschiedene politische Maßnahmen, um die Industrie wettbewerbsfähig zu halten (handelsblatt: 27.12.24).


Innovationen als Basis für grünen Stahl

Seit 2021 leitet Großmann die traditionsreiche Unternehmensgruppe, die ihr Vater Jürgen Großmann in den 1990er-Jahren übernommen hatte. Bereits damals revolutionierte ein Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen die Stahlproduktion. Heute bildet dieser Fortschritt die Grundlage für den angestrebten CO2-neutralen Stahl bis 2039.

Wir stehen kurz vor dem Abgrund“   - Miteigentümerin der Georgsmarienhütte, beschreibt die dramatische Lage der deutschen Stahlindustrie
Wir stehen kurz vor dem Abgrund“ – Miteigentümerin der Georgsmarienhütte, beschreibt die dramatische Lage der deutschen Stahlindustrie

Die Stahlproduktion ist jedoch durch internationale Konkurrenz unter Druck. Insbesondere Billigimporte aus China stellen ein Problem dar. Laut Großmann überschwemmen Produkte zu Dumpingpreisen den Markt, die teilweise 30 Prozent günstiger sind. Sie betont: „Die Politik muss eingreifen, um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen.“

Drastische Folgen hoher Energiekosten

Die aktuelle Energiekrise hat die Situation weiter verschärft. Die Energiekosten der Georgsmarienhütte haben sich seit Ende 2023 verdoppelt und belaufen sich auf über 80 Millionen Euro jährlich. Der Strompreis in Deutschland liegt bei etwa zehn Cent pro Kilowattstunde, was Großmann als nicht wettbewerbsfähig beschreibt. Ein fairer Preis wäre vier bis sechs Cent.

Kurzarbeit und Stellenabbau dienen derzeit als Notlösungen, um die Krise zu überbrücken. Dennoch stehen mehr als 6.000 Arbeitsplätze auf der Kippe. „Ohne bezahlbare Energie kann die Stahlproduktion in Deutschland nicht überleben,“ warnt Großmann.

Forderungen an die Politik

Großmann fordert, die Netzentgelte für energieintensive Unternehmen drastisch zu senken. Die Energieinfrastruktur sei durch vernachlässigten Netzausbau extrem teuer. Zusätzlich müsse die öffentliche Beschaffung verstärkt auf heimische Produkte setzen, die Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Sie fordert: „Der Staat sollte bei der Auftragsvergabe lokalen Stahl bevorzugen, anstatt günstigere, aber umweltschädlichere Importe zu wählen.“

Auch der Einsatz von Einnahmen aus dem Emissionshandel zur Senkung der Netzentgelte sei denkbar. Laut Großmann generiert die energieintensive Industrie jährlich Milliarden an Einnahmen für den Staat. Diese Gelder sollten sinnvoll eingesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern.

Vision einer klimafreundlichen Stahlindustrie

Trotz der Herausforderungen hält Großmann an den Klimazielen ihres Unternehmens fest. Der Fokus liegt auf der Kreislaufwirtschaft: Altmetall wird im Lichtbogenofen recycelt und in neuen Stahl verwandelt. „Wir können heute schon zertifizierten grünen Stahl liefern,“ erklärt sie. Doch ohne stabile Rahmenbedingungen droht die Transformation zu scheitern.

Die Zukunft der Stahlindustrie hängt entscheidend von politischen Entscheidungen ab. Großmann fordert weniger Gipfeltreffen und mehr konkrete Maßnahmen. „Wir brauchen jetzt Klarheit und Unterstützung. Ansonsten könnte ein Großteil der deutschen Industrie ins Ausland abwandern.“


Handlung statt Stillstand

Die deutsche Stahlindustrie steht am Scheideweg. Unternehmen wie die Georgsmarienhütte haben bewiesen, dass grüne Stahlproduktion möglich ist. Doch ohne faire Wettbewerbsbedingungen und bezahlbare Energie droht der Verlust von Arbeitsplätzen und Know-how.

Die Politik ist gefordert, ihre Zusagen endlich umzusetzen. Andernfalls könnte eine Kernbranche der deutschen Wirtschaft unwiederbringlich verloren gehen.

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