Diebe entwendeten auf einem Baustellengelände nahe Denklingen im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech 800 Solarmodule im Wert von 100.000 Euro. Die Module waren für eine große Solarparkanlage vorgesehen. Die Polizei hat mit Nachforschungen begonnen (zeit: 19.07.23).
Dreister Diebstahl: 800 Solarmodule im Wert von 100.000 Euro verschwinden von Baustelle
Vor etwa einer Woche konnte man deutliche Fortschritte beim Bau der Denklinger Solaranlage von Hirschvogel sehen. Man kann feststellen, dass die Erlaubnis sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat, wie die Unternehmensleiter immer wieder bemängelt haben. Aber das Projekt erlebte einen weiteren Rückschlag: Am letzten Wochenende verschwanden zahlreiche Paletten mit insgesamt 800 Solarmodulen. Die Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck, die mit den Nachforschungen beauftragt ist, schätzt den Verlust auf 100 000 Euro.
Die Sprecherin von Hirschvogel, Michaela Heinle, konnte zum Vorfall nicht viel ausführen, „da wir lediglich einen Stromabnahme-Vertrag haben“. Das Projekt plant das Ingenieurbüro Sing aus Landsberg, bei dem der technische Leiter Bernhard Kirchhofer völlig überrascht war, als er von dem Ereignis erfuhr. „Uns ist so etwas noch nie widerfahren“, kommentierte er den Diebstahl. Erst letzte Woche besuchte er die Baustelle und thematisierte die Sicherheitsmaßnahmen. „Da kam von unserem Hauptunternehmer, der für den Bau verantwortlich ist, die Aussage, dass eine sogenannte Baustellenüberwachung vorhanden sei, also eine Überwachungskamera. Warum das dennoch passieren konnte, müssen wir noch herausfinden“, so Kirchhofer.
Tonnenweise Solarmodule verschwunden: Hauptunternehmer bleibt trotz Herausforderungen gelassen
Dieser Hauptunternehmer ist die Firma SPM aus Niedernhall (Baden-Württemberg), und dort behandelt Projektmanager Simon Manz den Diebstahl ziemlich gelassen. „Leider geschieht so etwas immer wieder, auch Maschinen verschwinden manchmal von Baustellen“, kommentiert er. Laut Pressebericht der Polizei wogen die gestohlenen Solarmodule etwa 23 Tonnen, es müssten also mehrere Personen mit schwerem Gerät am Werk gewesen sein.
Es verwirrt, dass die mögliche Tatzeit zwischen Samstag, 18 Uhr, und Dienstag, 14.30 Uhr liegt. „Unsere Arbeitskräfte starteten am Montag und nahmen die Module von vorne weg. Deswegen fiel erst spät auf, dass hinten etwas verschwunden ist“, erläutert Manz. Die Täter haben sogar die Solarmodule ausgepackt, „den Abfall haben sie uns hinterlassen“. Die von Kirchhofer erwähnte Überwachungskamera hat funktioniert, aber sie hat den hinteren Bereich, wo die Paletten mit den Solarmodulen standen, nicht im Blick gehabt. „Das sollte natürlich nicht vorkommen, aber das haben wir erst bei der Auswertung festgestellt“, so Manz.
Nun kommt das Gespräch mit der Versicherung, das wegen der Umstände kompliziert sein könnte, vermutet auch Manz. Eine Verzögerung für das Projekt, das zukünftig von der Genossenschaft „Sonnenenergie Denklingen“ betrieben werden soll, bedeutet der Diebstahl aber nicht: „Wir haben zu viele Module erhalten. Es könnte sich also genau ausgehen, dass wir alles fertig bauen können“, so Manz.
Energiewende bringt neues Betätigungsfeld für Diebe: Solarmodule und Wärmepumpen im Visier
Mit der Energiewende hat sich für die Diebe ein neues lukratives Betätigungsfeld aufgetan. Ob Solarmodule, Wärmepumpen (Blackout-News: 09.07.23) Kabel aus Windkraftanlagen (Blackout-News: 16.02.22) oder Ladesäulen (Blackout-News: 16.02.22), nichts ist mehr sicher. Die Diebe gehen nur ein geringes Risiko ein, denn die Aufklärungsquote ist gering.
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