2023 droht Deutschland Strommangel

Ende 2022 schalteten die Betreiber die letzten Atomkraftwerke in Deutschland ab. Zum Jahresbeginn droht Deutschland dann ein Strommangel, denn der Ausbau der erneuerbaren Energien reicht bis dahin bei weitem nicht aus um das daraus entstehende Versorgungsdefizit auszugleichen. Deshalb wird es im Jahr 2023 zu einem Versorgungsengpass kommen, der durch andere Kraftwerke ausgeglichen werden muss.

2023 droht Deutschland  Strommangel. Durch Abschaltung der letzten Atomkraftwerke ist Deutschland vom Stromimport abhängig.
2023 droht Deutschland Strommangel. Durch Abschaltung der letzten Atomkraftwerke ist Deutschland vom Stromimport abhängig.

Bis Ende 2022 gehen die letzten Atomkraftwerke vom Netz

Schon zum Jahresende 2021 gehen mit den Atomkraftwerken Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C drei der letzten verbliebenen 6 Atomkraftwerke vom Netz. Ende 2022 erfolgt dann mit Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 die Abschaltung der letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke. Diese Atomkraftwerke trugen im Jahr 2020 mit fast 61 TWh noch über 12% zur gesamten deutschen Stromerzeugung bei.

Die dadurch entstehende Versorgungslücke kann durch den Ausbau an Wind- und Solaranlagen im verbleibenden Zeitraum nicht annähernd ausgeglichen werden.


Ökostromanlagen können gerade so 50% des Bedarfs decken

Die Ökostromanlagen konnten im Jahr 2020 gerade so ca. 50 Prozent des benötigten Stroms produzieren. Dabei lieferte die Windkraft mit 27 Prozent den größten Anteil an der Nettostromerzeugung, gefolgt von Solar mit knapp über 10 Prozent, Biomasse mit etwas über 9 Prozent und Wasserkraft mit weniger als 4 Prozent.

Der Ausbau der Windkraftanlagen stagniert aber seit Jahren. Im Jahr 2021 ist seit langem wieder eine geringe Steigerung vorgesehen, der allerdings bei weitem nicht ausreicht.

Strombedarf steigt in den kommenden Jahren

Durch den Corona-Lockdown ist der Stromverbrauch im Jahr 2020 geringer ausgefallen als in den Jahren zuvor. Und auch im ersten Halbjahr 2021 war dies der Fall. Allerdings beginnt sich jetzt die Wirtschaft wieder zu erholen. Firmen produzieren wieder mehr und auch Geschäfte und Gastronomie haben wieder geöffnet. Damit steigt der Strombedarf unweigerlich wieder an. Insbesondere durch den starken Anstieg von Elektroautos und Wärmepumpenheizungen ist mit einem weiteren Anstieg gegenüber den Vorjahren zu rechnen. Die Regierung musste Ende Juni zugeben, dass sie den Strombedarf für die kommenden Jahre falsch eingeschätzt hat. Bisher ging die Bundesregierung davon aus dass der Strombedarf bis zum Jahr 2030 konstant bleiben wird. Eine Annahme die von vielen Experten immer wieder kritisiert wurde. Der Wirtschaftsminister Altmaier lies deshalb den zukünftigen Strombedarf neu ermitteln.


Fehlender Strom muss teuer importiert werden

Wenn Deutschland nicht genug Strom für den eigenen Bedarf produzieren kann, muss der fehlende Strom teuer aus dem Ausland importiert werden. Bei einem vorzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung verschärft sich dieses Problem noch mehr. Dann droht Deutschland Strommangel mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Bei stark schwankendem Wetter machen sich bereits heute entsprechende Auswirkungen bemerkbar.

Parteien übertreffen sich bei Ausbauplänen der erneuerbaren Energien

Mittlerweile haben fast alle Parteien erkannt in welche Sackgasse man sich mit der Abschaltung der Atomkraftwerke manövriert hat. Union, Grüne, Linke und SPD übertreffen sich gegenseitig in ihren Wahlprogrammen mit Ausbauplänen von Windkraft auf See und an Land. Die FDP und AFD wollen dagegen den Ausbau erneuerbarer Energien nicht weiter fördern. Ob es gelingen wird das Defizit auf der Erzeugerseite in der verbleibenden Zeit auszugleichen wird sich im Jahr 2023 zeigen. Es gibt zu viele Hürden auf diesem Weg. So fehlt es an ausgewiesenen Flächen, einem entsprechend ausgebauten Stromnetz und nicht zuletzt wollen auch viele Bürger nicht mehr mitmachen und wehren sich. Ab 2023 wird es spannend.

Ein Blackout ist nur eine Frage der Zeit. Bereiten Sie sich rechtzeitig darauf vor. Ratschläge dazu finden Sie in unseren Ratgebern auf dieser Website.

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