„Die Erdgasversorgung ist bei anhaltender Kälte in ganz Europa unzureichend“, sagt der Trafigura-Chef, Jeremy Weir. Trafigura ist einer der größten Rohstoffhändler der Welt. Europa riskiert damit rollierende Stromausfälle, wenn es in diesem Winter eine längere Kälteperiode gibt.
Auf dem FT Commodities Asia Summit sagte Jeremy Weir, dass es in der Region immer noch zu wenig Erdgas gibt, obwohl Russland die Zuflüsse verstärkt.
Gasvorräte in Europa reichen nicht für harten Winter
„Wir haben im Moment ehrlich gesagt nicht genug Vorrat. Wir lagern nicht für die Winterzeit“, sagte er. „Deshalb gibt es also eine echte Besorgnis. Wenn wir einen kalten Winter haben, könnten wir in Europa durchaus großflächige Stromausfälle bekommen.“
Russland liefert mehr Erdgas – Umfang zu gering um Speicher ausreichend zu füllen
Präsident Wladimir Putin hat im vergangenen Monat den russischen staatlichen Gasriesen Gazprom angewiesen, die von ihm kontrollierten Speicher in Deutschland und Österreich zu füllen. Allerdings hat sich das Angebot aus Russland in der vergangenen Woche nur begrenzt erhöht. Gazprom hat sogar eine geringere Pipeline-Kapazität für Dezember gebucht. Russland hat bestritten, Exporte nach Europa einzuschränken. Allerdings beschuldigt man in Europa Russland Druck auf Deutschland auszuüben, um die Genehmigung der umstrittenen Nord Stream 2-Pipeline zu beschleunigen.
Stromausfälle im Winter nach Atomausstieg Stromversorgung stark von Gas abhängig
Die europäischen Großhandelspreise für Erdgas sind im letzten Monat leicht gefallen. Die Preise liegen aber immer noch mehr als viermal so hoch wie vor einem Jahr. Europa ist sowohl nach dem deutschen Atomausstieg, als auch durch den Auslauf der Kohleverstromung stark auf Gas angewiesen. Von den Regierungen erwartet Weir, dass sie die Gasversorgung nicht lebensnotwendiger Industrien kürzt, bevor sie eine Beeinträchtigung des Stromnetzes zulassen. Weirs Kommentare veranschaulichen damit die Tiefe der Besorgnis im Energiesektor.
Weir sagte, der außergewöhnliche Anstieg der Erdgaspreise sei für die Branche „herausfordernd“ gewesen. Einige Rohstoffhändler waren aufgrund von Nachschussforderungen sogar gezwungen, Flüssiggaspositionen zu kürzen.
Auch Lage am Ölmarkt bleibt angespannt
In Bezug auf Öl sagte Weir, der Markt bleibe „sehr, sehr angespannt“. Rohöl der Sorte Brent kostete 2021 bereits mit 81 USD pro Barrel. Zu Jahresbeginn lag der Preis jedoch noch bei 50 USD, „Wir sehen keine Reserven. Das Öl hat sich in kurzer Zeit von einer Reservelebensdauer von 15 Jahren auf eine Reservelebensdauer von 10 Jahren verkürzt“, sagte Weir.
Trafigura geht noch für längere Zeit von der Verwendung fossiler Brennstoffe aus
Trafigura ist einer der größten Energiehändler der Welt und schlägt laut neuesten Ergebnissen täglich rund 6,4 Mio. Barrel Rohöl und Produkte um. Zum Jahreswechsel zahlte sie 7,3 Milliarden Euro für eine 10-Prozent-Beteiligung an einem gigantischen arktischen Ölprojekt, das vom staatlich unterstützten russischen Ölkonzern Rosneft entwickelt wird. Weir sagte, dass die Dekarbonisierung oder der Wechsel zu saubereren Energieformen nicht auf durch Umlegen eines Schalters erfolgen könne. Deshalb würde man immer noch für einige Zeit Rohöl benötigen.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Versorgung zusammenbricht. Bereiten Sie sich deshalb rechtzeitig auf einen langanhaltenden Stromausfall vor.
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