Laut Recherchen des Reports Mainz haben Anleger bei grünen Investments in den letzten zehn Jahren rund zwei Milliarden Euro verloren. Dies zeigt, wie riskant grüne Investments tatsächlich sein können. Nun fordern Verbraucherschützer mehr Anlegerschutz.
Einer von vielen Menschen, der sein Geld durch diesen Markt verloren hat, ist der Rentner Ullrich Knopf, der in Hamburg lebt. Sein Plan war es, mit einem guten Gewissen Rendite zu erzielen. Dies ist aber deutlich gescheitert.
Knopf hatte schonmal bei der Pleite des Anbieters Prokon Geld verloren. Und auch da war er nicht der Einzige. Es handelte sich um Millionenschäden, von denen rund 75.000 Anleger betroffen waren. Auch das war ein Grund, warum dann 2015 ein Anlegerschutz reformiert wurde. Für Kleinanleger brachte das allerdings nicht sehr viel. Beim nächsten Investment musste Knopf wieder um sein Geld fürchten, weil auch diese Firma kurz vor der Pleite stand. Es muss auch für den Grauen Kapitalmarkt eine Aufsicht eingestellt werden, fordert der Hamburger von der Politik. So könne es nicht weitergehen.
Zu wenig Schutz für Kleinanleger
Auch Janine Wissler, die Parteivorsitzende der Linken, fordert mehr Schutz für die Kleinanleger. In einem Interview mit Report Mainz äußerte sie sich sehr kritisch und meinte, dass der Anlegerschutz bei Klimaschutzminister Robert Habeck deutlich zu kurz kommen würde. Der Finanzexperte Stefan Loipfinger warnt ebenfalls. Herr Habeck würde an dieser Stelle die Dinge leider nicht ganz zu Ende zu denken. Seitdem der Plan zu einem Ausbau des Ökostroms bekannt geworden ist, sorgen sich sehr viele Kleinanleger. Da sich Viele schon die Hände reiben, wird es früher oder später zu großen Problemen der Kleinanleger kommen, weil diese nicht ausreichend geschützt sind. Investitionen von Bürgern könnten zur Verbesserung der Klimaziele führen, allerdings sei das Klimaschutzministerium dafür nicht zuständig. Dies sagte das Klimaschutzministerium auf die Anfrage von Report Mainz.
Schon jetzt hohe Verluste
Allerdings zeigen Öko-Investments schon jetzt hohe Verluste auf. Dies bewies eine Studie von Finanzwende aus 2021. Durch Grüne Investments haben Anleger in den letzten 10 Jahren rund zwei Milliarden Euro verloren. Das passiert, weil es keine Kontrollen gibt und keine strengen Regeln vorhanden sind, erklärte Finanzexperte Loipfinger.
Loipfinger fordert von der Bundesregierung endlich eine Verbesserung des Kleinanlegerschutzes. Zwar hätte man in den letzten Jahren immer wieder Kleinigkeiten verbessert, allerdings ist das noch lange nicht ausreichend, erklärte er. Sehr wichtig sei die Stärkung der Finanzaufsicht. Dies sei schonmal ein wichtiger Schritt.
Es muss eine bessere Kontrolle und viel mehr Schutz geschaffen werden, berichtete die Linken-Chefin Wissler. Dies soll durch die BaFin geschehen.
Die BaFin kontrolliert momentan vor allem die Verkaufsprospekte von Anlagen auf Formalien. Finanzexpertin Kerstin Kondert fordert, dass die Prospekte, die vor allem für Kleinanleger zugelassen sind, auch ähnlich geprüft werden. Auch wie wirtschaftlich tragfähig das Projekt ist, würde geprüft werden und das wäre ein Schutz.
Fragwürdige Modelle
Rainer Schlichter berichtete bei Report Mainz, dass er in ein Anlagemodell investiert hatte, welches nun sehr fragwürdig sei. Es handelt sich um ein Solarpark. Nach zehn Jahren hat er gar kein Geld erhalten und wird es wohl auch nie, so Schlichter. Rainer Schlichter musste sogar noch Geld nachzahlen. Ungefähr 250 Anleger investierten in insgesamt elf Solarparks. Kondert sprach über ein unseriöses Angebot und darüber, dass den Anlegern wohl nicht klar war, wie riskant diese Investition sei. Jetzt wird gegen zwei Leute ermittelt. Grund dafür ist der Verdacht auf gewerbsmäßige Untreue. Anleger fühlen sich hintergangen und sind der Meinung, dass sie über den Tisch gezogen worden sind. Sowas sollte in Zukunft nicht mehr passieren. Deshalb sei es auch so wichtig, sich endlich um die Sicherheit der Anleger zu kümmern und diese zu verbessern. Sonst würden so welche Fälle immer wieder passieren. Es sollte spätestens jetzt klar sein und jetzt endlich gehandelt werden.