Volkswagen muss anscheinend einen Gang zurückschalten, wenn es um die Elektromobilität geht. Der Autohersteller reduziert vorübergehend die Produktion von Elektroautos in seinem Werk in Emden in Niedersachsen, wie der Betriebsrat berichtet. Der Grund dafür ist die geringe Nachfrage.
VW drosselt Produktion von E-Autos in Emden aufgrund zu geringer Nachfrage
In den nächsten beiden Wochen bis, zu den geplanten Werksschließungen, wird die Spätschicht für die Herstellung des Kompakt-SUV ID.4 und der ersten Modelle der neuen Elektro-Limousine ID.7 gestrichen. Dies hat Betriebsratschef Manfred Wulff auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigt und entspricht einem Bericht der „Nordwest-Zeitung“ (nwzonline: 26.06.23).
Die Produktion von Verbrennungsmotoren wird weiterhin normal fortgesetzt. Eine Sprecherin von VW in Emden sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass die Auslastung des Werks mit der Markteinführung des ID.7 Ende des Jahres wieder zunehmen wird.“
Der Betriebsrat gab bekannt, dass die Belegschaft am Montag über die Reduzierung der Produktion informiert worden ist. Während die Produktion von Verbrennungsmotor-Modellen wie dem Passat unverändert weiterläuft, ist geplant, die dreiwöchigen Werksschließungen für die Mitarbeiter im Bereich der Elektrofahrzeuge um eine Woche zu verlängern. Zudem sollen ab August etwa 300 derzeitige Leiharbeiter in Emden nicht weiterbeschäftigt werden.
Kunden verunsichert: VW kämpft mit Nachfrageeinbruch bei Elektroautos
Betriebsratschef Wulff berichtet von einer großen Verunsicherung bei den Kunden. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen liegt fast 30 Prozent unter den ursprünglichen Planzahlen. Wulff sagt: „Die Zurückhaltung der Kunden spüren wir in der Elektrobranche deutlich.“ Die Mitarbeiter in Emden sind enttäuscht über die Nachricht von den gekürzten Schichten.
Ursprünglich war geplant, im Herbst eine dritte Schicht für die Produktion der E-Modelle am Standort Emden einzuführen, wie der Betriebsrat mitteilt. Nun verzögert sich der offizielle Produktionsstart des ID.7 in Emden, der für Juli geplant war, so Wulff. Das Werk in Emden produziert derzeit nur wenige Fahrzeuge vorab.
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