Porsche beendet in China sein eigenes Ladenetz, weil sich der Betrieb schlicht nicht mehr lohnt. Die Nachfrage nach Porsche-E-Modellen fiel deutlich schwächer aus als erwartet, die Nutzung der Stationen blieb gering und die Kosten für den Erhalt waren hoch. Gleichzeitig verschärfte der China-Markt den Druck durch starke heimische Anbieter und dichter ausgebaute Infrastruktur. Deshalb passt Porsche seine Elektrostrategie an, bewertet die Porsche-Verkäufe neu und verabschiedet sich bewusst vom bisherigen Konzept des Premium-Laden. Künftig sollen Kunden über große Partnernetze laden – nicht mehr über ein exklusives System (electrive: 23.12.25).
Ein eindeutiger Schnitt – kein vorsichtiges Tasten
Der Schritt markiert eine klare Zäsur. Porsche gibt das eigene Ladenetz vollständig auf und verzichtet bewusst auf ein Prestigeprojekt, das betrieblich wenig Wirkung erzielte. Stattdessen setzt das Unternehmen auf bestehende Drittanbieter mit breiter Ladeinfrastruktur, die Alltagstauglichkeit und Stabilität bieten.

Parallel ordnet Porsche seine Elektrostrategie neu. Die Marke bündelt Ressourcen, stärkt wirtschaftliche Vernunft und will Vertrauen im Markt zurückgewinnen. Ziel ist, die Porsche-Verkäufe nicht nur zu stabilisieren, sondern wieder in eine verlässliche Entwicklung zu führen.
Ende des Premium-Laden – und eine realistische Neuausrichtung
Das frühere Premium-Laden wird nicht weitergeführt. Statt exklusiver Stationen rückt ein breites Schnellladenetz in den Mittelpunkt, das praktische Verfügbarkeit bietet. Porsche verbindet Markenidentität künftig stärker mit realem Nutzungsverhalten.
Die Entscheidung folgt klaren Marktbeobachtungen: Kunden greifen längst auf leistungsfähige öffentliche Netze zurück. Der Hersteller akzeptiert diese Realität und richtet sein Elektrokonzept danach aus.
Strategische Korrektur – kein Rückzug aus China
Ein Abschied vom Markt ist das nicht. Porsche bleibt in China präsent, investiert weiter und entwickelt Modelle sowie Technik lokal. Aber das Ladenetz gehört zur Vergangenheit, weil Zahlen, Nutzung und Wirtschaftlichkeit dagegen sprachen.
Damit verändert sich auch das Verständnis von Premium-Laden. Es bleibt Markenversprechen, jedoch eingebettet in ein starkes Partnerökosystem statt in ein eigenes, wenig genutztes System.
Was Kunden jetzt erwartet
Für Fahrer zählt Verlässlichkeit – unabhängig vom Betreiber. Genau hier setzt Porsche an. Auch ohne eigenes Ladenetz sollen Ladezugang, Komfort und Verfügbarkeit gewährleistet bleiben.
So entsteht ein klarer Kurs: Der China-Markt bleibt wichtig, doch er verlangt effiziente Strukturen. Porsche setzt auf eine belastbare Elektrostrategie, stabilere Porsche-Verkäufe und eine moderne Auslegung des Premium-Laden, die nicht Symbolik, sondern Alltagstauglichkeit in den Mittelpunkt stellt.
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