Zahl der Arbeitslosen steigt in München rasant an – Wirtschaft am Wendepunkt

München steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Lage am Arbeitsmarkt spitzt sich zu, die Arbeitslosigkeit steigt, und die Konjunktur schwächelt. In der bayerischen Landeshauptstadt erreicht die Quote mit 5,2 Prozent Erwerbslosen aktuell einen Wert, den es seit eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr gab. Besonders die Industrie gerät unter Druck. In der Landeshauptstadt droht ein massiver Strukturwandel, der ernsthafte Folgen haben kann. Die Kombination aus geringen Investitionen, wachsender Unsicherheit und Jobabbau lässt kaum Raum für Optimismus (sueddeutsche: 03.11.25).


München: Jobverlust trifft viele Branchen

Die jüngsten Zahlen sind alarmierend. Mehr als 59.000 Menschen sind in München mittlerweile ohne Arbeit. Der Jobmarkt zeigt deutliche Schwächen, obwohl der Standort lange Stabilität bot. Die Situation verschärft sich durch die geringe Zahl offener Stellen. Besonders betroffen sind IT, Handel und technische Dienstleistungen. Zahlreiche Firmen reagieren auf schrumpfende Aufträge mit Personalabbau.

Wirtschaftskrise trifft München: Arbeitslosigkeit steigt über 5 Prozent - der Jobmarkt stagniert und die Konjunktur ist schwach
Wirtschaftskrise trifft München: Arbeitslosigkeit steigt über 5 Prozent – der Jobmarkt stagniert und die Konjunktur ist schwach

Unternehmen in der Region planen steigende Investitionen. Allerdings fließen diese meist in Effizienzsteigerungen, nicht in neue Kapazitäten. Das erleichtert Rationalisierungen und führt zu weiterem Jobverlust.

Schwacher Aufschwung trotz Hoffnung

Die Konjunktur in der Region zeigt leichte Anzeichen der Erholung, bleibt aber deutlich hinter Erwartungen zurück. Der jüngste Stimmungsindex der Industrie- und Handelskammer liegt bei 110 Punkten – ein Wert unter dem langjährigen Mittel. Rund ein Viertel der Betriebe blickt optimistischer in die Zukunft, gleichzeitig rechnet ein signifikanter Anteil mit Einbußen.

Auch der Fachkräftemangel verliert an Bedeutung. Nur noch 45 Prozent der Unternehmen empfinden ihn als Belastung. Dagegen steigt die Bereitschaft, Stellen zu streichen. Maßnahmen zur Modernisierung verdrängen den Fokus auf Neueinstellungen.


München und Bayern im Gleichschritt

Auch bayernweit zeigt die Wirtschaftslage ein trübes Bild. Der regionale Arbeitsmarkt verharrt auf niedrigem Niveau. Große Teile der Industrie, investieren kaum noch in Erweiterungen. Stattdessen dominieren Rationalisierungen. Rund 43 Prozent der Betriebe klagen über unzureichende Auslastung.

Die Lage betrifft alle Branchen, doch im Fertigungssektor ist der Einschnitt besonders drastisch. Fast jedes vierte Unternehmen plant Stellenstreichungen. Der BIHK warnt vor einer „längeren Durststrecke“, in der sich viele Betriebe auf ein dauerhaft niedrigeres Niveau einstellen.

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