Windpark bei Fuchstal – alle Rotorblätter beschädigt

Die Windräder in Fuchstal, einer Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech, etwa 75 Kilometer südwestlich von München, stehen still. Sämtliche Rotorblätter sind beschädigt. Zuerst eines, dann zwei, und jetzt sind alle neun betroffen. In Fuchstal ist es notwendig, die neuen Rotorblätter zu ersetzen oder zu reparieren, sowohl für die bereits montierten sechs als auch für die anderen (augsburger-allgemeine: 13.10.23).


Windkraftanlagen-Stopp in Fuchstal: Ursache für Verzögerungen enthüllt

Während des Baus der drei neuen Windkraftanlagen im Gemeindewald von Fuchstal gab es in letzter Zeit einen Stillstand. Die erste Anlage, die eigentlich im September in Betrieb gehen sollte, tat dies nicht. Auch an der dritten Anlage wurden die Flügel nicht am bereits aufgestellten Turm angebracht, wie geplant. Das Ingenieurbüro Sing gab nun den Hauptgrund für diese Verzögerungen bekannt. Alle neun Rotorblätter, einschließlich der sechs, die bereits montiert waren, wiesen Schäden auf, die während des Transports entstanden sind.

Enercon-Windkraftanlagen im Windpark bei Fuchstal: Alle Rotorblätter beschädigt. Schwerwiegender Vorfall und aufwendige Reparaturen
Enercon-Windkraftanlagen im Windpark bei Fuchstal: Alle Rotorblätter beschädigt. Schwerwiegender Vorfall und aufwendige Reparaturen

Die Ursache für die Schäden an den Rotorblättern war wahrscheinlich eine fehlerhafte Halterung während des Transports. Im August hat man festgestellt, dass ein Rotorblatt aus unbekannten Gründen beschädigt war und hat es im September durch ein Ersatzblatt ersetzt.

Im selben Monat kam es beim Entladen eines Selbstfahrers zu einer leichten Beschädigung an einem weiteren Rotorblatt. Diese wurde noch vor Ort repariert. Danach wurde dieses Blatt von Experten auf seine Haltbarkeit und seinen Neuwert überprüft. Hierbei wurde ein Riss von 1,50 bis 1,60 Metern Länge festgestellt, indem ein Endoskop durch ein gebohrtes Loch eingeführt wurde. Robert Sing vom Ingenieurbüro, der nichts mit dem Abladeschaden zu tun hatte, führte diese Untersuchung durch.

Aufgrund dieser Entdeckung entschied Enercon, alle weiteren acht Rotorblätter zu überprüfen, einschließlich der bereits montierten sechs. Bei allen wurde das gleiche Schadensbild festgestellt.

Enercon-Windkraftanlagen: Schwerwiegender Vorfall und aufwendige Reparaturen

Für Enercon ist dies zweifellos ein schwerwiegender Vorfall, da er nicht nur den Bau in Fuchstal betrifft, sondern auch andere Standorte des Unternehmens. Enercon lässt die Rotorblätter von dem führenden Konzern „LM Wind Power“ in Kolding, Dänemark, extern herstellen. Bei der Überprüfung, ob es sich um einen Herstellungsfehler handelt, wurde festgestellt, dass die Flügel beim Abladen in Cuxhaven noch intakt waren. Der Riss wurde erst nach dem Transport über eine Strecke von 450 Kilometern in Nordrhein-Westfalen entdeckt, wie von Sing berichtet. Die Ursache dafür war vermutlich eine mangelhafte Halterung auf dem Fahrzeug während des Transports, die Druck auf die Blätter ausübte.

Jetzt müssen alle neun Rotorblätter an den Windkraftanlagenstandorten entweder ausgetauscht oder repariert werden. Reparaturen können nur am Boden erfolgen. Das bedeutet, dass die bereits montierten Teile abgehängt werden müssen. Dies erfordert den Einsatz eines Krans und ist daher ein aufwendiger Prozess. Sing betont, dass man sich auf jeden Fall gegen mögliche Folgeschäden absichern wird. Es steht auch ein höheres Budget zur Verfügung, um Verluste aufgrund der verzögerten Inbetriebnahme auszugleichen. Die Möglichkeit, den Probebetrieb mit den beschädigten Flügeln zu starten und diesen erst kurz vor der Reparatur zu unterbrechen, wurde aus Haftungsgründen abgelehnt.


Windkraftanlagenprojekt in Fuchstal: Spektakulärer Start und unerwartete Herausforderungen

Bereits im vergangenen Jahr wurden im Gemeindewald bereits Rodungsarbeiten für den Bau von drei Windkraftanlagen vom Typ Enercon E-160 mit einer Nabenhöhe von 166 Metern durchgeführt. Im April dieses Jahres erfolgte die Fertigstellung der Fundamente. Im Sommer zog der spektakuläre Transport der 78 Meter langen Rotorblätter mit einem Selbstfahrer zahlreiche Schaulustige nach Leeder.

Insgesamt beträgt die Investitionssumme für das Projekt 21,2 Millionen Euro. Das Eigenkapital von 6,4 Millionen Euro wurde je zur Hälfte von der Gemeinde Fuchstal und den über 200 Anteilsinhabern aufgebracht. Die Information über den Vorfall erhileten die Anteilseigner per E-Mail. Die geschätzte Stromerzeugung von 24 Millionen Kilowattstunden entspricht dem Output der bereits vorhandenen vier Anlagen im Staatsforst. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem begleitenden Vogelmonitoring mit einer Abschalteinrichtung, das deutschlandweit als Modell für Waldgebiete dient.

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