Das Land Baden Württemberg will, nach Angaben des SWR, 1000 neue Windräder im Staatswald bauen. Das hat die Baden-Württembergische Landesregierung so beschlossen. Dies ist der erste Beschluss der Landesregierung aus Grünen und CDU zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Die 1000 Windkraftanlagen will die Regierung noch in der laufenden Legislaturperiode errichten. Doch der Windkraftausbau gefährdet die Natur, durch Abholzung großer Waldflächen und deren Versiegelung mit riesigen Fundamenten.
Baden Württemberg will 1000 Windräder im Schwarzwald bauen
Die Politik beschließt damit wertvolle Waldflächen im Schwarzwald abzuholzen um Windräder auf die Höhenrücken bauen zu können. Die Meldung erfolgt ausgerechnet nur wenige Tage nach der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz. Dort wurde offensichtlich, wie wichtig der Wald zur Aufnahme großer Wassermengen bei Unwettern ist. Holzt man große Flächen auf den Höhenrücken ab und versiegelt diese mit gigantischen Betonfundamenten, schießt das Wasser bei starken Regenfällen die Täler hinunter und reißt alles mit sich was sich in den Weg stellt.
Windradausbau gefährdet Natur – 350 Quadratkilometer an Wald geht verloren
Für Jedes einzelne Windrad ist die Rodung von 0.35 Quadratkilometer Wald erforderlich. Bei 1000 Windrädern ist dies eine Summe von 350 Quadratkilometer versiegelter Fläche. Das sind fast 6% der Gesamtfläche des Schwarzwalds mit seinen ca. 6000 Quadratkilometern.
Der Wald auf dieser Fläche geht als CO2- und Feuchtigkeitsspeicher unwiederbringbar verloren. Dazu kommt eine Bodenversiegelung mit jeweils 3500 Tonnen Beton pro Windkraftanlage, die auch beim Rückbau der Anlagen im Boden verbleiben. Diese Fundamente sind unüberwindliche Hindernisse für tiefwurzelnde Bäume. Dadurch werden auf diese Brachflächen auch nach dem Rückbau der Anlagen nach ca. 20 Jahren keine Bäume mehr wachsen. In unserem Artikel „Sind Windkraftanlagen wirklich umweltfreundlich ?“ haben wir bereits über die Probleme beim Rückbau dieser Anlagen berichtet.
Austrocknung großer Gebiete befürchtet
Neuste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Windräder den Wind ausbremsen und dass es dadurch zu lokalen Temperaturerhöhungen kommt. Dies führt dazu, dass in trockenen Phasen der Boden noch mehr austrocknet und deshalb auch die Wasserversorgung der Bäume in der näheren Umgebung beeinflusst wird.
Dazu kommt, dass man zur Aufstellung und zur elektrischen Anbindung an das Stromnetz breite Zufahrtswege in die Wälder schlagen muss. Nur ein geringer Teil davon kann man nach dem Bau wieder renaturieren, da man diese auch für den Reparatur- und Wartungsbetrieb braucht. In den steilen und weitläufigen Schwarzwaldhängen wird auch über diese Zufahrten bei starken Regenfällen viel Wasser in die Täler abfließen. Man kann nur hoffen, dass man dies bei der Planung der Anlagen mit berücksichtigt. Ansonsten ist es absehbar, dass wir aus dem Schwarzwald bald ähnliche Bilder wie aus dem Ahrtal sehen.