Die Flutkatastrophe an der Ahr und auch in anderen Gebieten in Deutschland zeigt deutlich, dass in Deutschland vieles, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, nicht mehr richtig funktioniert. Schon ein lokales Ereignis, auf relativ kleinem Gebiet, bringt unser System an seine Grenzen. Was bei einem Ereignis, wie einem mehrtägigen bundesweiten, wenn nicht gar europaweiten, Blackout passiert kann man sich dabei nur ausmalen. Wir haben einmal zusammengefasst was wir aus der Flutkatastrophe für einen Blackout lernen können.
Bevölkerungsschutz kommt seiner Aufgabe nicht nach
Meteorologen haben schon Tage vor der Flutkatastrophe vor entsprechenden Überflutungen durch heftige Regenfälle gewarnt. Trotzdem gibt es vom Bevölkerungsschutz keine Warnung an die betroffenen Gebiete sich entsprechend vorzubereiten.
Mit einer entsprechenden Vorwarnung hätten man vermutlich einige Schäden vermeiden können. Auch die Zahl der Toten wäre unter Umständen nicht ganz so hoch ausgefallen. Das Problem lieg, wie bei so vielen Dingen in Deutschland, in der Struktur der Zuständigkeiten. Bund, Land, Kommunen oder doch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, wer war eigentlich zuständig. Einen Schuldigen wird man nicht finden und auch nicht suchen. Wenn der öffentliche Druck nicht nachlässt wird man bestenfalls einem Bauernopfer auf der untersten Ebene die Gesamtverantwortung anlasten.
Der öffentlich rechtliche Rundfunk ist nur auf Sensation aus
Obwohl es an der Ahr bereits erste Tote gab, hat der öffentlich rechtliche Rundfunk weiter sein Programm gesendet. Es gab keine Programmunterbrechung um eventuell weitere Menschen in Gefahr zu warnen, obwohl viele noch in akuter Gefahr waren. Als die Situation dann eskalierte, hat man in den Fernsehsendungen zuerst über das Leid der Menschen vor Ort und die entstandenen Schäden berichtet. Sensationsberichterstattung war wichtiger als weitere Menschen in den betroffenen Gebieten, wie zum Beispiel vor den drohenden Staudammbrüchen, zu informieren oder zu warnen. Die öffentlich rechtlichen Sender begeben sich damit auf das Niveau der privaten Sensationspresse und kommen der eigentlichen Aufgabe zur Information der Bevölkerung, insbesondere im Krisenfall, nicht mehr zur Genüge nach.
Politiker nutzen Situation zum Wahlkampf
Politiker reisen in das Krisengebiet um sich in erster Linie vor die nächste Kamera zu stellen. Dort spulen sie ihre Standardfloskeln wie, „Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen…“, oder „…sind tief betroffen vom Ausmaß der Schäden..“, ab. Selbstverständlich versucht man mit der Präsenz vor Ort nur Stimmen für die nächste Wahl zu gewinnen und verspricht noch unbürokratische schnelle finanzielle Hilfe bevor man wieder abreist. Es geht um Selbstinszenierung, die Betroffenen vor Ort dienen nur als Statisten und werden weiter ihrem Schicksal überlassen.
Ursachenforschung findet nicht statt
Eine Ursachenforschung, warum die Vorwarnung der Bevölkerung nicht funktioniert hat findet kaum statt. Ebenso wenig geht man auf die Ursache der hohen Schäden ein. Der fehlende Ausbau von Rückhaltebecken, Baugenehmigungen im hochwassergefährdeten Gebiet stehen nicht zur Diskussion. Stattdessen findet man unisono, entgegen den Aussagen aller Experten, die Ursache im Klimawandel, um gleich noch nachzuschieben dass wir weiter und noch viel schneller den CO2-Ausstoß reduzieren müssen. Gerade so als ob es dann nie mehr Hochwasser geben würde.
Was wir aus der Flutkatastrophe für einen Blackout lernen können
Ein Blackout ist eine weitaus größere Herausforderung an unsere Hilfskräfte, als dieser lokale Vorfall. Es wird nicht besser laufen als bei der Flutkatastrophe an der Ahr und es wird wesentlich mehr Tote geben.
In anderen Ländern bereiten Medien und Politik die Bevölkerung bereits auf so ein Ereignis vor und Rettungskräfte üben dort dieses Szenario regelmäßig.
In deutschen Medien wird darüber kaum berichtet und auch nicht objektiv recherchiert, meist wird die Gefahr sogar heruntergespielt und warnende Stimmen als Verschwörungstheoretiker dargestellt. Die deutsche Bevölkerung ist deshalb auch auf so einen Fall ebenso wenig vorbereitet wie die entsprechenden Rettungskräfte.
Die Politik hat zwar entsprechende Gutachten ausarbeiten lassen, spielt aber, vermutlich aufgrund des ernüchternden Ergebnisses, das Thema vollkommen herunter. Laut Bundesnetzagentur ist so ein Ereignis „äußerst unwahrscheinlich“, während das österreichische Krisenmanagement einen europaweiten Blackout in absehbarer Zeit als unvermeidlich ansieht. Wer recht hat wird sich herausstellen.
Die Flutkatastrophe hat die Schwachstellen unseres Krisenmanagements unbarmherzig aufgezeigt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Politik die entsprechenden Konsequenzen ziehen und umfassende Änderungen veranlassen wird. Nach ein paar Monaten ist das Thema nicht mehr aktuell und verschwindet aus den Schlagzeilen.
Dass das Missmanagement der Regierung bei der Flutkatastrophe kein Einzelfall war, kann man ganz aktuell an der Rettungsaktion in Afghanistan sehen, auch dort ist das Krisenmanagement katastrophal und scheitert genau so wie an der Ahr, an Zuständigkeits- und Kompetenzgerangel. Die Probleme sind systembedingt.
Verlassen Sie sich nicht auf unsere Behörden und Politiker. Im Ernstfall sind Sie auf sich allein gestellt. Sorgen Sie selbst vor. In unseren Ratgebern finden Sie viele Vorschläge, wie man sich auf einen Blackout vorbereiten kann:
- Mobile Stromerzeuger
- Generator Zubehör für sicheren Betrieb
- Wasservorrat
- Lebensmittelvorrat
- Kochen ohne Strom
- Licht ohne Strom
- Heizen ohne Strom
- Information und Kommunikation ohne Strom
- medizinische Vorsorge und erste Hilfe
- Sicherheit bei einem Blackout
- Einkaufen und Bezahlen