In einer Erklärung der chinesischen Regierung werden lokalen Behörden dazu aufforderte, für eine ausreichende Lebensmittelversorgung zu sorgen. Der Aufruf in China ermutigt die Bevölkerung sich einen Lebensmittelvorrat mit Grundnahrungsmitteln für mindestens 14 Tage anzulegen. Eine ähnliche Mitteilung erging aber auch schon Ende September an die lokalen Regierungen in den einzelnen Provinzen. Was befürchtet China? Der wiederholte Appell an die Bevölkerung Lebensmittel auf Vorrat zu kaufen löste im Westen viele Spekulationen aus. Die chinesische Regierung hatte noch kurz davor dazu aufgerufen keine Lebensmittel zu horten.
Kohlemangel legt Stromerzeugung in China lahm
China hat bereits ein großes Problem mit der Energieversorgung. Es kam bereits mehrfach zu großflächigen Stromausfällen. Aufgrund Kohlemangel mussten mehrere Großkraftwerke mehrfach die Stromproduktion einstellen. Wir haben bereits in unserem Artikel „Großflächige Stromausfälle in China“ darüber berichtet.
Durch einen längeren großflächigen Stromausfall könnte die Lebensmittelversorgung über längere Zeit komplett zusammenbrechen. Aber auch die Lebensmittelproduktion könnte bei Energieknappheit drastisch eingeschränkt werden. Insbesondere, wenn jetzt im Winter Gewächshäuser nicht mehr ausreichend geheizt werden können.
China erwartet frühen und harten Wintereinbruch
Es gibt auch Vermutungen, dass extreme Wetterbedingungen die Gemüseproduktion und den Transport stark beeinträchtigen. Die Großhandelspreise für Gemüse waren in den letzten Wochen bereits in die Höhe geschossen. In einigen Fällen kostete Gemüse bereits mehr als Fleisch. Schwere Regenfälle haben in die wichtigsten Anbauregionen im Norden überflutet und damit die Preissteigerung ausgelöst. China bereitet sich auf eine Kältewelle mit einem Temperatureinbruch von bis zu 15 Grad Celsius in einigen Regionen vor. Die Gemüsepreise steigen in der Regel, wenn die Temperaturen im Winter sinken und das Angebot die steigende Nachfrage nicht einholen kann.
Vorbereitung auf heftigen Corona Ausbruch
Andere Vermutungen gehen auch dahin, dass der Aufruf mit einem sich ausweitenden Coronavirus-Ausbruch zusammenhängen könnte. Der Aufruf könnte auch sowohl auf eine längere Ausgangssperre als auch auf eine längere Quarantäne vorbereiten, wenn Menschen bei einer Ansteckung beim aktuellen Ausbruch zu Hause bleiben müssten.
Spekulationen über Angriff auf Taiwan
Es gibt sogar Vermutungen, dass dieser Aufruf wegen eines bevorstehenden Angriffs auf Taiwan erfolgte. Dabei soll die Bevölkerung Lebensmittelvorräte anlegen um die darauf folgenden Sanktionen durch den Westen zu überstehen.
Aktien von Lebensmittelherstellern steigen
Die Aktien von Lebensmittelherstellern stiegen an den chinesischen Börsen und in Hongkong. Die Aktie von Fu Jian Anjoy Foods Co. legte bis zu 9,2 Prozent zu. Der Nudelhersteller Chen Ke Ming Food Manufacturing Co. legte fast 10 Prozent und Toly Bread Co. bis zu 6,5 % zu.
Aufruf in China: Lebensmittelproduktion und Handel soll besser koordiniert werden
Die Erklärung forderte die lokalen Handelsabteilungen auf, mehr zu koordinieren, um sowohl die lokalen und interprovinziellen Lieferketten für Gemüse zu verbessern als auch die Überwachung der Preise für wichtige Grundnahrungsmittel wie Gemüse und Fleisch zu verstärken. Große landwirtschaftliche Händler wurden aufgerufen, langfristige Verträge mit Produzenten abzuschließen. Die Provinzen in Süd- und Nordchina wurden angewiesen, ihre Gemüsereservesysteme zu verbessern und auch Fleisch und Gemüse rechtzeitig aus den Reserven freizugeben.
Die Ursache für den Aufruf der chinesischen Regierung ist unklar, zumal kurz zuvor sogar dazu aufgerufen wurde keine Lebensmittel zu horten. Das gibt viel Spielraum für Spekulationen. Man wird mit der Zeit sehen wie sich die Situation in China entwickelt.