Versicherungen stufen fast neue Teslas nach Unfällen als Totalschaden ein

Laut einem US-Medienbericht betrachten viele Versicherungen bei Tesla fast neue Autos, die in einen Unfall verwickelt waren, als nicht mehr reparierbar. Einer der Gründe könnte der Austausch des Akkus sein, der wegen Sicherheitsbedenken nach Unfällen in E-Autos oft erforderlich ist (reuters: 27.01.23).


Elektroautos und ihre Folgen für Versicherungen: Wenn es zum Unfall kommt

Elektroautos haben den Vorteil von geringeren Wartungskosten, da Wartungsarbeiten wie Ölwechsel oder Probleme mit Abgasanlagen entfallen. Außerdem schont die Rekuperation die Bremsbeläge und andere Verschleißteile eines Verbrenners sind bei Elektroautos wie Tesla nicht vorhanden. Doch wenn ein Elektroauto in einen Unfall verwickelt ist, stellt es nicht nur für Rettungskräfte ein Risiko dar, sondern laut einem Bericht von Reuters, basierend auf Daten mehrerer US-Versicherungsgesellschaften, werden auch viele Versicherungen schnell dazu übergehen, die Fahrzeuge als Totalschaden einzustufen.

Elektroautos und ihre Folgen für Versicherungen. Einstufung als Totalschaden schon bei geringen Schäden. Versicherungsprämien steigen
Elektroautos und ihre Folgen für Versicherungen. Einstufung als Totalschaden schon bei geringen Schäden. Versicherungsprämien steigen

Die Reporter haben die Versicherungs-Auktionen ausgewertet, bei denen beschädigte Tesla-Fahrzeuge versteigert wurden, wie beispielsweise bei Copart, einem der größten Online-Auktionäre. Nach eigenen Angaben versteigert das Unternehmen nur Autos, die nach einem Crash beschädigt wurden, aber noch reparierbar sind.


Einstufung als Totalschaden schon bei geringen Schäden

Eine Überprüfung der Copart-Website zeigt, dass der größte Teil der Fahrzeuge keine so schweren Karosserieschäden aufweist, dass sie nicht mehr reparierbar wären. Laut Reuters untersuchte man 120 SUV des Typs Tesla Model Y und stellte fest, dass die meisten von ihnen nur weniger als 16.000 Kilometer auf dem Tacho hatten, also nahezu neuwertig waren. Bei Neupreisen zwischen 60.000 und 80.000 Dollar wäre eine Reparatur noch rentabel. Die Versicherungen State Farm, Geico und Progressive rechneten jedoch laut dem Bericht mit bis zu 50.000 US-Dollar Reparaturkosten und schrieben die Elektroautos dann lieber als Totalschaden ab.

Elon Musk, CEO von Tesla, äußerte sich bei der Präsentation der Quartalszahlen verärgert darüber, dass einige Versicherungen nun „unverständlich hohe Prämien“ von Tesla-Fahrern verlangen. Um Reparaturkosten zu reduzieren, plant das Unternehmen Veränderungen in der Fahrzeugkonstruktion und der Software vorzunehmen.

Hohe Kosten für Reparaturen von Elektroautos durch teure Batterien

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass eingedellte Stoßfänger der Grund dafür sind, dass ein Elektroauto für die Werkstatt ein Problem darstellt. Obwohl die Gründe für die hohen Kosten in den verfügbaren Versicherungsdaten nicht erwähnt werden, ist es wahrscheinlich, dass es vor allem an der Batterie liegt. Diese ist aufgrund ihrer festen Integration in die Fahrzeugstruktur schwer auszutauschen und ist bekanntlich das mit Abstand teuerste Bauteil eines Elektroautos. Da bereits leicht beschädigte Akkus ein höheres Brandrisiko darstellen, bleibt laut Informationen aus der Automobilbranche in vielen Fällen nur der komplette Austausch, um das Brandrisiko durch einen nicht entdeckten Schaden auszuschließen.


Hohe Kosten beim Austausch von Elektroauto-Akkus: Ein Vergleich der Hersteller

Nicht nur bei Tesla, sondern auch bei anderen Automobilherstellern ist der Akku das kostenintensivste Bauteil. Ein Austausch kann leicht hohe fünfstellige Beträge kosten, wie EFAHRER.com berichtet. Zum Beispiel verlangt Mercedes für einen defekten Akku im EQA 15.209,22 Euro, im EQS 19.603,12 Euro und im EQV sogar 27.230,31 Euro. Gegenüber anderen Herstellern ist Smart jedoch günstiger, mit einem Preis von 6537,92 Euro für einen neuen Akku im Smart EQ fortwo und im Smart EQ forfour (efahrer: 18.10.22)Allerdings weist EFAHRER.com darauf hin, dass ein Austausch von Akkus aufgrund von Defekten oder einfach aufgrund des Verschleißes nur selten notwendig ist. Das Problem ist also nicht die Haltbarkeit der Traktionsbatterien im Auto, sondern das Handling beschädigter Akkus.

Reparaturkosten steigen durch moderne Autotechnologie

Die Vielzahl an Sensoren und Elektronik für moderne Assistenzsysteme erhöht auch bei Autos unabhängig von ihrer Antriebsart die Reparaturkosten. Daher bezahlen Autofahrer den Nutzen elektronischer Helfer teilweise durch höhere Reparaturkosten. Diese höheren Reparaturkosten resultieren aus den kostspieligen Sensoren, die in den Stoßfängern, Scheiben und hinter dem Kühlergrill verbaut sind. Bereits 2017 hat der Gesamtverband der Versicherer GDV in einer Studie berechnet, dass ein Assistenzsystem die Kosten für den Austausch einer Windschutzscheibe um etwa 30 % erhöhen kann. Diese erwarteten Reparaturkosten beeinflussen auch die Einstufung eines Fahrzeugs durch Versicherungen, die in geheimen Crashtests Daten sammeln.

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