Verbraucherschützer halten Haushaltsstecker bei Mini-Solaranlagen für ausreichend

Verbraucherschützer halten für den Anschluss einer Mini-Solaranlage etwa auf dem Balkon oder an der Hausfassade einen klassischen Haushaltsstecker für ausreichend. Die Installation und der Betrieb dieser Anlagen sollte so einfach wie möglich ausgelegt sein, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Er plädierte zudem dafür, dass die neue Produktnorm für Geräte mit einer maximalen Leistung von 800 Watt gelten soll.


Verbraucherschützer fordern Normänderung für Steckersolargeräte – Haushaltsstecker soll genügen

Aktuell verlangen die jeweilige Verteilnetzbetreiber bei der Anmeldung von Steckersolargeräten häufig die Nutzung einer sogenannten Wieland-Steckdose. Den Einbau eine solchen speziellen Streckdose muss ein Elektriker vornehmen – das kostet etwa 150 Euro bis 250 Euro. „Diese Anforderung macht die Nutzung einer Steckersolaranlage aufwendig, kostenintensiv und unattraktiv“, kritisierte der vzbv. Er setze sich seit Langem dafür ein, dass der Anschluss mit einem klassischen Haushaltsstecker an eine Schutzkontakt (Schuko)-Steckdose, als normenkonform gelten sollte (vzbv: 14.02.23).

Verbraucherschützer fordern Anpassung der Regelungen für Solargeräte an EU-Standard. Ein Haushaltsstecker soll bis 800 Watt ausreichen
Verbraucherschützer fordern Anpassung der Regelungen für Solargeräte an EU-Standard. Ein Haushaltsstecker soll bis 800 Watt ausreichen

Untersuchungen an gealterten Elektroinstallationen hätten ergeben, dass durch die Nutzung von Schuko-Steckern keine Gefährdung durch Temperaturerhöhung bestehe, betonten die Verbraucherschützer.


Verbraucherschützer fordern Anpassung der deutschen Regelungen für Solargeräte an europäischen Standard

Der vzbv will zudem erreichen, dass neue Vorschriften für Geräte mit einer maximalen Leistung von 800 Watt gelten sollen. Der Verband der Elektrotechnik (VDE), der gerade die Produktnorm für die Mini-Solaranlagen überarbeitet, hat hier 600 Watt vorgeschlagen. Der vzbv argumentiert, auf europäischer Ebene gelte eine Bagatellgrenze von 800 Watt. Deutschland soll nach der Forderung der Verbraucherzentrale seine Regelungen an den europäischen Standard anpassen.

Die kleinen Solaranlagen, die auch als Balkonkraftwerk bezeichnet werden, sind beliebt. Die Anschaffung wird in vielen Städten oder Bundesländern gefördert. Sie senken die Stromrechnung und tragen zum Klimaschutz bei.

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlage, die auf einem Balkon oder einer Terrasse montiert werden kann, um umweltfreundlichen Strom für den Eigenbedarf zu produzieren. Diese Solaranlage besteht aus ein oder zwei Photovoltaik-Modulen, die auf einem Gestell montiert sind und über ein Kabel mit einem Wechselrichter verbunden sind. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um, der in das Stromnetz des Haushalts eingespeist werden kann. Die Spitzenleistung der Balkon-Solaranlage beträgt aufgrund der begrenzten Fläche in der Regel zwischen 300 und 600 Watt peak (Wp).

AFP und Blackout News

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