In sechs Bundesländern Deutschlands steht eine umfassende Umstellung des Erdgases an. Betroffen sind dabei vor allem Gasgeräte wie Heizungen, Herde und Warmwasserbereiter. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, betroffene Haushalte umzurüsten. Ziel ist es, bis 2030 die Umstellung von L-Gas auf H-Gas in diesen Regionen abzuschließen. H-Gas weist einen höheren Brennwert auf und ist energieeffizienter (chip: 17.04.24).
Was bedeutet die Umstellung für Verbraucher?
Verbraucher in den betroffenen Gebieten erhalten Post von ihren Gasnetzbetreibern, da die Umstellung eine Anpassung der häuslichen Gasgeräte erfordert. Dies betrifft Bundesländer wie Bremen, Niedersachsen, Teile von Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Anpassung schließt Herde, Heizkessel und Thermen ein, die umgestellt oder im Einzelfall ausgetauscht werden müssen. Betroffene erhalten eine zweijährige Vorankündigung, um Überraschungen zu vermeiden.
Prozess und Kosten der Umrüstung
Circa ein Jahr vor der eigentlichen Umstellung erfolgt eine Bestandsaufnahme der Geräte im Haushalt. Mitarbeiter des Netzbetreibers oder eines beauftragten Dienstleisters erfassen die betroffenen Gasgeräte, was nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Anschließend übernehmen spezialisierte Monteure die Umrüstung der Geräte. Diese Maßnahmen verursachen für den Verbraucher keine zusätzlichen Kosten, da diese über die Netzentgelte abgedeckt sind. Für Geräte, die nicht umrüstbar sind, können und daher ausgetauscht werden müssen, sind Zuschüsse verfügbar: 100 Euro pro neuem Gerät und bis zu 500 Euro für neue Heizgeräte.
Auswirkungen auf den Gaspreis
Obwohl H-Gas teurer ist als L-Gas, sollte sich am Endpreis für die Verbraucher nichts ändern. Der Grund: Bei H-Gas benötigt für dieselbe Heizleistung weniger Gas. Da die Abrechnung auf der Energiemenge basiert, die verbraucht wird, bleibt die Kostenstruktur für den Endverbraucher nahezu unverändert. Dies gewährleistet, dass die Umstellung auf das effizientere H-Gas keinen negativen Einfluss auf die Gasrechnung der Haushalte hat.
Diese geplante Umstellung ist Teil einer größeren Initiative zur Energieeffizienz und soll helfen, die Energieversorgung in Deutschland zukunftssicher zu gestalten. Haushalte und Unternehmen in den betroffenen Regionen können somit langfristig von einer sichereren und effizienteren Gasversorgung profitieren, ohne dass es zu einem Anstieg der Kosten kommt.
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