Laut einer Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen fürchte 62 Prozent der Verbraucher, dass sie durch hohe Energiepreise in Zukunft dauerhaft finanziell höher belastet werden. Der Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) fordert deshalb von der Politik Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Verbraucher.
Dauerhaft hohe Belastung durch hohe Energiepreise
Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen des vzbv sagt dazu: „Der Preisschock am Energiemarkt beschäftigt viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch wenn sie selbst vielleicht nicht von Kündigungen betroffen sind, fürchten sich viele vor finanziellen Auswirkungen der Energiepreiskrise. Gefragt sind Maßnahmen, die die Geldbeutel der Menschen schnell entlasten. Zum Beispiel sollten das Klimageld kurzfristig eingeführt, die Strompreise für private Haushalte gesenkt und Mieterinnen und Mieter beim CO2-Preis entlastet werden.“
Aussetzung von Strom und Gassperren gefordert
Eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent fordert der Befragten fordert auch, zahlungsunfähige Kunden mit geringem Einkommen vor Strom- oder das Gassperren zu schützen. Engelke sieht deshalb einen klaren Auftrag an die Bundesregierung, endlich zu handeln. Er hält Maßnahmen, wie zum Beispiel das Aussetzen von Strom- und Gassperren sind zwingend notwendig. Der Staat müsse einkommensschwachen Haushalten in dieser in der Energiekrise beizustehen.
Viele Strom- und Gasgrundversorger haben in Deutschlands ihre Preise für Neukunden wesentlich stärker angehoben als für Bestandskunden. Insbesondere die Grundversorger haben gesonderte Neukunden-Tarif mit wesentlich höheren Preisen eingeführt. Für einen Durchschnittshaushalt können dadurch mit einem Stromverbrauch von 3.500 kWh im Jahr fallen dadurch jährliche Mehrkosten bis zu 1.654 Euro gegenüber den Bestandskunden an.
Auch beim Gas haben Grundversorger separate Tarife für Neukunden eingeführt. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh zahlen Neukunden damit bis zu 3.782 Euro im Jahr mehr.
Verbraucherschutzverbände fordern Regierung auf, Verbraucher besser zu schützen
Die Verbraucherschutzverbände fordern vom Staat einen besseren Schutz der Verbraucher vor Vertragsbrüchen der Energieversorger. Die Bundesregierung müsse dazu Mindeststandards definieren, die gleichzeitig nicht den Wettbewerb gefährden.
Außerdem fordern die Verbände, dass die Bundesregierung dafür sorgen muss, dass nur ein Tarif in der Grundversorgung gilt. Dabei sollen die Tarife für die Ersatzversorgung denen der Grundversorgung entsprechen. Laut Engelke würden sich unterschiedliche Tarife in der Grundversorgung negativ auf die Wechselbereitschaft der Verbraucher auswirken. Und das wäre nicht im Sinne eines liberalisierten Energiemarktes.