Ursula von der Leyen plant Umwandlung privater Ersparnisse in Investitionen

Die EU-Kommission verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Private Ersparnisse sollen verstärkt in Investitionen fließen. Ursula von der Leyen stellte die geplante Spar- und Investitionsunion vor. In einem Video begrüßte sie führende Vertreter der EU-Institutionen, darunter António Costa, Christine Lagarde und Paschal Donohoe. Diese Runde bereitete das kommende Treffen der EU-Regierungschefs vor (table.media: 09.03.25).


Plan für die Spar- und Investitionsunion

Von der Leyen betonte in einem Tweet: „Europa hat alles, was es braucht, um im Wettbewerbsrennen die Führung zu übernehmen.“ Die EU-Kommission will den Plan für die Spar- und Investitionsunion präsentieren. Ziel ist es, private Ersparnisse in dringend benötigte Investitionen zu überführen.

Ursula von der Leyens Spar- und Investitionsunion zielt darauf ab, private Ersparnisse in dringend benötigte Investitionen zu überführen
Ursula von der Leyens Spar- und Investitionsunion zielt darauf ab, private Ersparnisse in dringend benötigte Investitionen zu überführen
Photo by ELOISA LOPEZ / POOL / AFP

Für die Umsetzung arbeitet die Kommission eng mit institutionellen Partnern zusammen. Ein Entwurf der geplanten Maßnahmen wurde bereits veröffentlicht. Die gesamte Europäische Union soll Teil dieser Initiative sein. Dafür müssten Nationalstaaten Kompetenzen an die EU abgeben. Ein detaillierter Plan für Überwachungsmaßnahmen soll folgen.

Mehr Kontrolle durch die EU

Zwischen den Zeilen zeigt sich eine klare Absicht: Nationale Aufsichtsbehörden sollen Befugnisse an die EU abtreten. Im Entwurf heißt es: „Die Verwirklichung einer einheitlichen Aufsicht auf den Kapitalmärkten erfordert ein neues Gleichgewicht zwischen der Aufsichtsverantwortung auf EU- und nationaler Ebene.“

Darüber hinaus will die EU nationale Abweichungen gezielt identifizieren und verhindern, wenn sie die Entwicklung integrierter Kapitalmärkte hemmen. Eine einheitliche Regulierung könnte deshalb tiefgreifende Auswirkungen auf nationale Finanzsysteme haben.


Zehn Billionen Euro auf Bankkonten

Ein zentrales Argument der Kommission: Derzeit lagern rund 70 Prozent der privaten Ersparnisse – etwa zehn Billionen Euro – in Banken. Diese bieten jedoch nur geringe Renditen. Gleichzeitig besteht ein erheblicher Investitionsbedarf. Laut Draghi-Report werden bis 2030 jährlich 750 bis 800 Milliarden Euro benötigt.

Mit der Spar- und Investitionsunion soll Kapital effizienter genutzt werden. Langfristig könnte das zu einer Stärkung der europäischen Wirtschaft beitragen. Ob die Bürger bereit sind, ihre Ersparnisse stärker in Investitionen umzulenken, bleibt jedoch abzuwarten.

Lesen Sie auch:

Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Januar 21, 2025 um 13:27 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Nach oben scrollen