Der Gaspreis in Europa steigt und steigt. Viele Gasanbieter müssen bei der Beschaffung mehr bezahlen, als sie ihren Kunden, aufgrund der vertraglichen Preisbindung, in Rechnung stellen können. Die Folge: Eine Pleitewelle der Gasversorger geht durch ganz Europa. Nun trifft die Pleitewelle auch britische Gasversorger.
Auch in Deutschland kam es zur Insolvenz von Gas- und Stromanbietern. Die Konsequenz der Pleitewelle sind Kündigungen von bestehenden Verträgen.
Viele kleine Gasanbieter in Großbritannien
In Deutschland wird man auch bei Kündigung des Liefervertrags weiterhin mit Gas versorgt. Auch wenn man den Vertrag mit einem Gasanbieter kündigt, oder der Gasanbieter selbst den Vertrag kündigt, ist die Gasversorgung weiterhin sichergestellt. Denn nach der Kündigung muss der „Grundversorger“ die Belieferung mit Gas übernehmen. Man schließt dadurch automatisch einen neuen Vertrage ab.
In Großbritannien ist es ähnlich. Jedoch wird man nicht an einen „Grundversorger“ weitergeleitet, sondern an einen größeren Gaslieferanten. Deshalb haben einige große Energieversorger viele kleinere Firmen, die sich dann gegenseitig mit dem Preis unterboten haben, gegründet um immer mehr Kunden zu binden.
Durch die hohen Gaspreise müssen viele kleine Gasversorger nun Insolvenz anmelden. Der insolvente Versorger kündigt alle aktiven Verträge und der Verbraucher muss dann einen neuen Vertrag, mit einem neuen Gasversorger, abschließen.
Tausende Briten müssen mehr zahlen
Viele gekündigte Gasverträge bedeutet für die Briten also: Viele neue Gasverträge. Und mit den neuen Verträgen muss man ordentlich mehr zahlen, denn diese orientieren sich an den aktuellen Gaspreise. Aus diesem Grund müssen viele Briten jetzt ordentlich in die Tasche greifen.
Die Tagesschau berichtet, dass es im Königreich bereits Menschen gibt die nur eine halbe Stunde am Tag heizen um Geld zu sparen. Ebenso berichtet man dort über Rentner, die ihr Renteneinstiegsalter aufgrund der hohen Energiepreise nach hinten verschoben haben.
Britische Regierung setzt auf erneuerbare Energien
Wer Gas nutzt ist abhängig vom Gaspreis und von Importen. Um mehr Unabhängigkeit vom Gas zu erreichen setzt die Regierung auf erneuerbare Energien. Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng meinte: „Diese aktuellen Probleme, die wir mit der großen Unsicherheit im Gasmarkt haben, zeigen gerade, warum wir energisch unsere Klimaziele verfolgen müssen“
Ob Strom, Gas oder Kraftstoffe, in Großbritannien wird Energie knapp und es kommt in allen Bereichen bereits zu Versorgungsengpässen. Dabei steht der Winter gerade erst vor der Tür. Bei einem harten Winter mit langanhaltenden tiefen Temperaturen werden die Preise noch weiter steigen. Großbritannien ist bei der Energiewende auf dem gleichen Weg wie Deutschland. Allerdings schaltet man dort zumindest die Atomkraftwerke nicht ab, sondern baut sogar neue.
Abschaltung der Atomkraftwerke wird in Deutschland zu ähnlichen Verhältnissen führen
Mit der Abschaltung weiterer drei Atomkraftwerke Ende des Jahres ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir in Deutschland ähnliche Verhältnisse bekommen. Wenn die Versorgung mit Gas und Kohle nicht mehr gewährleistet ist, ist die Stromversorgung nicht mehr gesichert. Die Regierung verlässt sich darauf, dass der fehlende Strom einfach importiert werden kann. Es ist fraglich ob das gut geht, denn alle wollen den fehlenden Strom importieren.
Bereiten Sie sich deshalb rechtzeitig auf einen langanhaltenden Stromausfall vor.
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